Riebel ist mehr als nur ein Brei aus Mais oder Weizen – er ist ein lebendiges Stück Vorarlberger Kulturgeschichte. Bereits im 17. Jahrhundert wurde der „Türgga“ im Rheintal heimisch. Ursprünglich diente er als nahrhafte Kraftration für Bauern, Soldaten und Landbevölkerung und half, die tägliche Versorgung in den oft rauen Bergregionen sicherzustellen. Besonders praktisch war er, um Milch haltbar zu machen: Durch das Kochen des Maisgrießes mit Milch entstand ein Gel, das die Frische über mehrere Tage konservierte. Riebel war damit sowohl nahrhaft als auch clever – ein kulinarisches Allround-Talent der Vorfahren.

Ein Stück Vorarlberg auf dem Teller
Der Riebel ist ein einfaches, aber traditionsreiches Gericht aus Vorarlberg. Aus Mais- und Weizengrieß zubereitet, gehört er seit Jahrhunderten zur regionalen Küche.
Anbau, Sorten und Verarbeitung
Der traditionelle Vorarlberger Riebelmais ist ein weißer Hartmais, der in kleinen Parzellen nach alter Tradition angebaut wird. Das Saatgut wird aus den schönsten, frühreifen Kolben gewonnen, die Ernte erfolgt von Hand, und die Körner werden zu Maisgrieß verarbeitet. Trotz niedrigerer Erträge als moderne Maissorten liegt der Fokus auf Qualität, Geschmack und Regionalität. Slow Food hat den Riebelmais deshalb als Arche-Produkt ausgezeichnet. Heute dient er als Basis für klassische Riebelgerichte, aber auch für kreative Kreationen in der modernen Küche.
Der Mais kann süß zum Frühstück, herzhaft als Beilage oder raffiniert mit saisonalen Zutaten wie Käse, Kräutern oder Gemüse kombiniert werden:
- Klassisch: gebratener Riebel mit Milch
- Herzhaft: als Beilage zu Fleisch, Fisch oder Gemüse
- Süß: mit Zucker, Zimt oder Früchten
- Modern: kreative Kombinationen mit Kräutern, Käse oder saisonalen Zutaten
Riebel ist wandelbar und verbindet die Ursprünglichkeit der Region mit zeitgemäßer Küche.
Das Riebel-Kochbuch – Tradition zum Nachkochen
Um die Vielfalt dieses Kultgerichts erlebbar zu machen, haben wir ein Kochbuch herausgebracht. Es vereint traditionelle Rezepte mit modernen Interpretationen und zeigt, wie vielseitig Riebel heute sein kann – vom einfachen Alltagsgericht bis zur raffinierten Gourmet-Kreation. Mit Geschichten, Tipps und Inspirationen aus der Region ist es nicht nur ein Rezeptbuch, sondern auch eine Einladung, Vorarlbergs kulinarisches Erbe selbst zu entdecken und weiterzutragen.
Tradition trifft Genuss – Dietrich Kostbarkeiten
Dietrich Vorarlberger Kostbarkeiten hat es sich zur Aufgabe gemacht, den Riebelmais als regionale Spezialität zu bewahren und neu zu interpretieren. In kleinen, sorgfältigen Produktionsschritten entstehen hochwertige Produkte, die Tradition und Handwerk vereinen. Was einst als „Arme-Leute-Essen“ galt, ist heute ein geschätzter Genuss, der Geschichte, Nachhaltigkeit und Geschmack miteinander verbindet. Durch die bewusste Rückkehr zu regionalem Saatgut und den alten Zubereitungsmethoden erleben Familien und Gastronomen wieder den authentischen Riebel-Vorarlberg-Geschmack – ein kulinarisches Erbe, das auf den Teller gehört.






