LexikonWacholderbeeren
Allgemein
Wacholderbeeren sind die kleinen, dunkelblauen bis schwarzen Früchte des Wacholderstrauchs (Juniperus communis), der zur Familie der Zypressengewächse gehört. Trotz ihres Namens zählen Wacholderbeeren botanisch gesehen nicht zu den echten Beeren, sondern zu den Zapfen, deren fleischige Schuppen miteinander verwachsen sind. Die Beeren haben einen intensiven, würzigen Geschmack, der sowohl herb als auch süßlich sein kann. Ihr Aroma ist unverkennbar und wird häufig mit dem Duft von Kiefern oder Tannen verglichen. Wacholderbeeren sind ein traditionelles Gewürz in der europäischen Küche, das seit Jahrhunderten sowohl für kulinarische als auch für medizinische Zwecke genutzt wird.
Herkunft
Der Wacholderstrauch ist in den gemäßigten Zonen der Nordhalbkugel weit verbreitet, insbesondere in Europa, Asien und Nordamerika. In Europa wächst er häufig in Heide- und Moorlandschaften, auf sandigen Böden und in lichten Wäldern. Die Beeren reifen in einem Zeitraum von etwa zwei bis drei Jahren, wodurch an einem Strauch gleichzeitig unreife grüne und reife dunkle Beeren zu finden sind. Traditionell werden die Beeren von Hand geerntet, oft indem man sie von den Zweigen abstreift.
Verwendung
Wacholderbeeren werden vor allem als Gewürz in der Küche verwendet. Sie sind ein wesentlicher Bestandteil von Gewürzmischungen für Wildgerichte, Sauerkraut und Marinaden. Ihr würziges Aroma harmoniert gut mit Fleisch und Fisch und wird häufig zur Herstellung von Gin verwendet, wobei das Aroma der Beeren das charakteristische Geschmacksprofil des Getränks bestimmt. In der traditionellen Heilkunde werden Wacholderbeeren auch aufgrund ihrer verdauungsfördernden und harntreibenden Eigenschaften geschätzt.
Nährwerte
Wacholderbeeren sind reich an ätherischen Ölen, insbesondere Terpinen-4-ol, das für ihre gesundheitlichen Eigenschaften verantwortlich ist. Sie enthalten außerdem Flavonoide, Gerbstoffe und Vitamin C. Aufgrund ihres intensiven Geschmacks werden sie in der Regel in kleinen Mengen verwendet, sodass ihr Beitrag zur täglichen Nährstoffaufnahme eher gering ist. Dennoch tragen sie durch ihre sekundären Pflanzenstoffe zur allgemeinen Gesundheit bei.
Besondere Merkmale
Ein besonderes Merkmal der Wacholderbeeren ist ihr hohes Gehalt an ätherischen Ölen, die für den charakteristischen Duft und Geschmack verantwortlich sind. Diese Öle haben nicht nur kulinarische, sondern auch medizinische Bedeutung. Wacholderbeeren werden seit jeher in der Volksmedizin verwendet, um Beschwerden wie Verdauungsstörungen und Blasenentzündungen zu lindern. Zudem werden sie manchmal in der Aromatherapie eingesetzt.
Begrifflichkeiten
In Österreich, Deutschland und der Schweiz ist die Bezeichnung "Wacholderbeeren" weit verbreitet. In der Schweiz wird der Wacholderstrauch auch als "Kranewittstrauch" bezeichnet, und die Beeren sind als "Kranewittbeeren" bekannt. In Süddeutschland und Österreich ist zudem der Begriff "Kranewitt" für die Beeren gebräuchlich. Diese unterschiedlichen Bezeichnungen spiegeln die regionalen Sprachvarianten im deutschsprachigen Raum wider.