LexikonVitamin B6
Auch bekannt als Pyridoxin, Pyridoxamin, Pyridoxal, Phosphorsäureester Pyridoxin-5'-Phosphat, Pyridoxamin-5'-Phosphat und Pyridocalc-5'-Phosphat, ist Vitamin B6 ein wasserlösliches, licht- und hitzeempfindliches Vitamin, das zur Gruppe der B-Vitamine gehört. Es ist in jeder Körperzelle an einer Vielzahl von Reaktionen beteiligt. Seine Hauptfunktion liegt im Aminosäuren- und somit im Proteinmetabolismus. Darüber hinaus ist Vitamin B6 an den Kohlenhydratstoffwechsel und an der Synthese von Hämoglobin sowie von Neurotransmittern wie Serotonin und Dopamin beteiligt.
Vitamin B6 wird außerdem zur Umwandlung der Aminosäure Tryptophan in das Vitamin Niacin benötigt und reguliert zusammen mit Vitamin B2 (Riboflavin), Folat und Vitamin B12 (Cobalamin) den Homocysteinstoffwechsel. Ein Mangel an Vitamin B6 kann zu neurologischen Störungen mit Übererregbarkeit und Hautveränderungen wie seborrhoischer Dermatitis führen. Ein schwerer Mangel kann beispielsweise bei Säuglingen aufgrund eines genetischen Defekts im Vitamin-B6-Stoffwechsel auftreten und zu Krampfanfällen führen. Eine Hypervitaminose kann durch eine langfristige Aufnahme von mehr als 500 mg Vitamin B6 pro Tag bzw. 8 mg pro kg Körpergewicht auftreten. Bereits ab einer täglichen Zufuhr von 100 mg Vitamin B6 können leichte neurologische Beeinträchtigungen auftreten. Symptome einer Hypervitaminose sind neurologische Störungen (wie Ataxien und Parästhesien), Hautveränderungen und Muskelschwäche. Erwachsene, schwangere Frauen und stillende Mütter sollten daher eine Gesamtzufuhr von 25 mg Vitamin B6 pro Tag nicht überschreiten. Die tolerierbare Gesamtzufuhr für Kinder und Jugendliche liegt je nach Körpergewicht zwischen 5 und 20 mg pro Tag (EFSA). Im Rahmen einer ausgewogenen Mischkost werden etwa 2,3 mg Vitamin B6 täglich aufgenommen. Gute Quellen für Vitamin B6 sind Leber, Sardinen, Makrele, Vollkornprodukte, Nüsse, rote Paprika, Bananen, Mango und Hefe.
*D-A-CH Referenzwerte für die Nährstoffzufuhr, 2. Auflage, 5. aktualisierte Ausgabe 2019.