LexikonRotkohl
Allgemein
Rotkohl, auch bekannt als Rotkraut oder Blaukraut, ist ein beliebtes Gemüse, das zur Familie der Kreuzblütler gehört. Es zeichnet sich durch seine kräftige, violett-rote Farbe aus, die durch den hohen Gehalt an Anthocyanen, einer Art von Pflanzenfarbstoffen, verursacht wird. Rotkohl ist bekannt für seinen milden, leicht süßlichen Geschmack und seine knackige Textur, die es zu einer vielseitigen Zutat in der Küche macht. Es wird oft als Beilage zu herzhaften Gerichten serviert, insbesondere während der Wintermonate und zu festlichen Anlässen.
Herkunft
Rotkohl stammt ursprünglich aus dem Mittelmeerraum und hat sich im Laufe der Jahrhunderte in vielen Teilen Europas verbreitet. Die Pflanze wurde bereits im alten Rom kultiviert und hat sich seitdem als Grundnahrungsmittel in vielen europäischen Küchen etabliert. Heute wird Rotkohl weltweit angebaut, wobei die größten Produzenten in Europa liegen, insbesondere in Ländern wie Deutschland, Polen und den Niederlanden.
Verwendung
Rotkohl kann auf vielfältige Weise zubereitet werden. Traditionell wird er oft gekocht oder gedünstet und mit Gewürzen wie Nelken, Lorbeerblättern und Apfelessig verfeinert. Ein klassisches Rezept ist das festliche Rotkohlgericht, das oft zu Braten, Wild oder Ente serviert wird. Zudem eignet sich Rotkohl hervorragend als Rohkost in Salaten, wo er mit seinem knackigen Biss und seiner leuchtenden Farbe überzeugt. Weitere beliebte Zubereitungsarten sind das Einlegen oder Fermentieren, wodurch der Kohl länger haltbar gemacht und sein Geschmack intensiviert wird.
Nährwerte
Rotkohl ist nicht nur wegen seines Geschmacks beliebt, sondern auch wegen seiner ernährungsphysiologischen Vorteile. Er ist kalorienarm und reich an Ballaststoffen, was ihn zu einer ausgezeichneten Wahl für eine ausgewogene Ernährung macht. Außerdem enthält er wichtige Vitamine und Mineralien, darunter Vitamin C, Vitamin K und Folsäure. Die enthaltenen Anthocyane, die für die rote Farbe verantwortlich sind, wirken als Antioxidantien und können helfen, den Körper vor freien Radikalen zu schützen.
Besondere Merkmale
Ein interessantes Merkmal von Rotkohl ist seine Fähigkeit, seine Farbe je nach pH-Wert der Umgebung zu ändern. In sauren Bedingungen, wie sie beim Kochen mit Essig oder Äpfeln auftreten, bleibt der Kohl rot. In alkalischen Umgebungen hingegen kann er eine bläuliche Färbung annehmen. Diese Eigenschaft macht ihn auch zu einem natürlichen pH-Indikator in chemischen Experimenten.
Begrifflichkeiten
Die Bezeichnung für Rotkohl variiert je nach Region. In Deutschland wird er hauptsächlich als Rotkohl oder Rotkraut bezeichnet, während in Österreich der Begriff Blaukraut gängig ist. In der Schweiz findet man ebenfalls die Bezeichnung Rotkabis. Diese Unterschiede in der Benennung spiegeln die regionale Vielfalt und die verschiedenen traditionellen Zubereitungsarten wider.