LexikonÖdem
Auch bekannt als Wassersucht oder Gewebswassersucht: Dabei handelt es sich um die schmerzlose Ansammlung von eiweißhaltiger, wässriger Flüssigkeit in den Gewebsspalten, die durch den Austritt von Flüssigkeit aus dem Gefäßsystem in das Gewebe verursacht wird. Dies führt zur Bildung von Schwellungen. Ödeme können infolge eines Anstiegs des Blutdrucks oder bei Eiweißmangel (Hungerödem) auftreten. Eine erhöhte Durchlässigkeit der Gefäße, beispielsweise bei Entzündungen, sowie Störungen des Lymphabflusses können ebenfalls zur Entstehung eines Ödems führen. Bei vorliegenden Gewebeschäden spricht man von Ödemnekrose.
Das renale Ödem tritt bei verschiedenen Nierenerkrankungen mit Eiweißausscheidungen auf, wie beispielsweise im nephrotischen Syndrom. Eine häufige Ursache für Lungenödeme ist die Linksherzinsuffizienz, bei der Flüssigkeit in die Lungenbläschen (alveoläres Ödem) oder in den Gewebszwischenraum (interstitielles Ödem) übertritt. Bei einem Hirnödem kommt es zu Flüssigkeitsansammlungen in den Gewebsspalten des Gehirns. Ursachen dafür sind unter anderem Gehirntumoren, offene Hirnverletzungen sowie Veränderungen im Wasser- und Säure-Basen-Haushalt des Körpers.
Die Therapie besteht in der Regel aus diätetischen und medikamentösen Maßnahmen, wie der Verabreichung von Diuretika. Eine Reduzierung der Kochsalzzufuhr (natriumarme Diät) spielt dabei eine wichtige Rolle.