LexikonEnterale Ernährung
Eine Form der künstlichen Ernährung, bei der bilanzierte Diäten über Sonden in den Magen-Darm-Trakt geleitet werden, im Gegensatz zur parenteralen Ernährung (die über Infusionslösungen erfolgt). Indikationen für eine enterale Ernährung sind unter anderem Behinderungen der Nahrungspassage, wie bei Tumoren oder nach Operationen, Bewusstseinsstörungen (z. B. nach Traumata oder Schlaganfällen), Schluckstörungen, künstlicher Beatmung und Anorexia nervosa.
Die enterale Ernährung kann entweder durch Bolusernährung, bei der die Zufuhr in regelmäßigen Abständen erfolgt, oder mittels einer Ernährungspumpe, die kontinuierlich Nahrung in den Magen-Darm-Trakt abgibt, durchgeführt werden. Die Komplikationen der enteralen Ernährung hängen von der Art der Sondierung ab. Bei Sonden, die in den Magen führen, kann es zu einem Rückfluss des Speisebreis kommen. Die Bolusernährung kann bei Sonden, die im Dünndarm enden, ein Dumping-Syndrom auslösen. In solchen Fällen ist eine Umstellung auf eine Ernährungspumpe erforderlich, bei der die Dosen schrittweise erhöht werden müssen. Eine weitere Komplikation der enteralen Ernährung ist das sogenannte "tube feeding syndrome", das durch erhöhte Harnstoff-, Kreatinin- und Elektrolytwerte im Serum sowie eine negative Flüssigkeitsbilanz (Dehydratation) gekennzeichnet ist.