LexikonChicoree
Allgemein
Chicorée ist ein vielseitiges Gemüse, das zur Familie der Korbblütler gehört. Seine zarten, weißen bis hellgelben Blätter zeichnen sich durch einen leicht bitteren Geschmack aus, der vielen Gerichten eine besondere Note verleiht. Chicorée wird oft in Salaten verwendet, kann aber auch gekocht oder gebraten werden. Aufgrund seines geringen Kaloriengehalts und seiner wertvollen Inhaltsstoffe ist Chicorée besonders bei gesundheitsbewussten Menschen beliebt. Die Bitterstoffe im Chicorée, insbesondere das Intybin, sind bekannt dafür, die Verdauung anzuregen und den Appetit zu zügeln.
Herkunft
Der Ursprung des Chicorées liegt in Europa, genauer gesagt in Belgien. Im 19. Jahrhundert entdeckte ein belgischer Bauer zufällig den Chicorée, als er die Wurzeln der Zichorie bei Dunkelheit lagerte. Aus diesen Wurzeln entwickelten sich die charakteristischen Blätter des Chicorées. Seitdem hat sich der Anbau von Chicorée in vielen europäischen Ländern verbreitet, wobei Belgien, Frankreich und die Niederlande zu den größten Produzenten zählen. In Deutschland ist Chicorée vor allem in den Wintermonaten gefragt, da er auch in der dunklen Jahreszeit gut gedeiht.
Verwendung
Chicorée kann auf vielfältige Weise in der Küche eingesetzt werden. Roh wird er häufig in Salaten verwendet, wo er mit anderen Zutaten wie Orangen, Nüssen oder Käse kombiniert wird, um einen knackigen und frischen Geschmack zu bieten. Chicorée eignet sich auch hervorragend zum Dünsten, Braten oder Überbacken. In der französischen Küche ist das Gericht "Gratinierter Chicorée" besonders beliebt. Dabei wird der Chicorée mit einer cremigen Sauce und Käse im Ofen überbacken. Auch als Beilage zu Fisch oder Fleisch ist Chicorée wegen seines feinen Aromas sehr geschätzt.
Nährwerte
Chicorée ist ein kalorienarmes Gemüse, das pro 100 Gramm nur etwa 17 Kalorien liefert. Er ist reich an Ballaststoffen, die die Verdauung fördern, sowie an Vitamin C und Folsäure. Zudem enthält Chicorée Kalium, das wichtig für die Herzgesundheit ist. Die Bitterstoffe tragen ebenfalls zu einer gesunden Ernährung bei, indem sie die Leberfunktion unterstützen und entzündungshemmend wirken können. Aufgrund seines hohen Wassergehalts ist Chicorée zudem sehr erfrischend und hydratisierend.
Besondere Merkmale
Ein besonderes Merkmal des Chicorées ist seine Anbauweise. Um die weißen Blätter zu erhalten, werden die Wurzeln der Pflanze in absoluter Dunkelheit gezüchtet. Diese Technik verhindert die Photosynthese, was zu den charakteristischen hellen Blättern führt. Außerdem zeichnet sich Chicorée durch seine längliche, spitz zulaufende Form aus, die an einen Zapfen erinnert. Die Blätter sind fest geschlossen, was dafür sorgt, dass sie länger frisch bleiben. Zudem wird Chicorée oft in einer speziellen Folie verkauft, um ihn vor Licht zu schützen und die Bitterkeit zu reduzieren.
Begrifflichkeiten
In Österreich wird Chicorée oft auch als "Salatzichorie" bezeichnet, während der Begriff "Chicorée" in Deutschland und der Schweiz gebräuchlich ist. In der Schweiz ist der Name "Zichorie" ebenfalls geläufig, wobei hier teilweise auch auf die Wurzelzichorie Bezug genommen wird. Diese unterschiedlichen Bezeichnungen zeigen die regionale Vielfalt und die Anpassung an lokale Sprachgewohnheiten. Unabhängig von der Bezeichnung erfreut sich Chicorée in allen drei Ländern großer Beliebtheit, insbesondere in der kalten Jahreszeit.