Herbst und Winter stehen für deftige Eintöpfe, leckere Wildgerichte und köstliche Braten. Dabei unverzichtbar: Knackiges Gemüse, das jedes Gericht aufwertet und für den notwendigen Vitaminschub sorgt. Wir verraten dir, wie die Gemüseaufbewahrung in der kalten Jahreszeit am besten funktioniert.
Du hast viel Wintergemüse auf Vorrat gekauft oder es vielleicht sogar selbst in deinem Garten angebaut? Um dessen Frische zu bewahren, ist es wichtig, dass du es korrekt lagerst. Doch nicht nur die richtige Lagerung sorgt für eine lange Frische. Achte bereits beim Kauf darauf, dass das Gemüse frisch ist. Alle späten Sorten eignen sich für eine lange Lagerung besonders gut. Handelt es sich um selbst angebautes Gemüse, ernte es am besten erst kurz vor den ersten Nachtfrösten. Dann ist es komplett ausgereift und besitzt zudem einen höheren Nährwert.
Die richtige Vorbereitung
Genauso wichtig wie das richtige Lagern von Wintergemüse ist die Vorbereitung. Generell ist es nicht empfehlenswert, Gemüse wie Kürbisse oder Karotten vor dem Lagern zu waschen. Lediglich grobe Erde kannst du vorsichtig mit einem Pinsel entfernen. Eine kleine verbleibende Erdschicht ist aber gar nicht so schlimm, denn sie schützt das Gemüse vor dem Austrocknen. Handelt es sich um Wurzelgemüse (zum Beispiel Sellerie und Möhren), entferne alle überschüssigen Blätter und lass nur einen kleinen Strunk stehen. Bei allen Kohlarten verhält es sich anders: Sie sollten samt ihrer äußeren Blätter gelagert werden, denn so bleiben sie länger frisch.
Wichtig bei der Lagerung von Wintergemüse: Bewahre es nicht zusammen mit Äpfeln auf. Diese geben Ethylen ab, was den Reifeprozess deines Wintergemüses beschleunigen würde. Wurde das Gemüse sehr stark gedüngt, wird es ebenfalls schneller reifen.
- Nicht waschen: Entferne grobe Erde vorsichtig mit einem Pinsel.
- Blätter abschneiden: Bei Wurzelgemüse (z. B. Karotten) Blätter entfernen und einen kleinen Strunk stehen lassen.
- Kohl mit Blättern lagern: Die äußeren Blätter bieten Schutz und bewahren die Frische.
- Kein Kontakt mit Äpfeln: Ethylen beschleunigt die Reifung und sollte vermieden werden.
Welches Gemüse kann man im Winter einlagern?
Grundsätzlich kann man so ziemlich alle bekannten Wintergemüsearten einlagern. Achte aber darauf, dass du nur unbeschädigte Exemplare lagerst. Ist das Gemüse bereits beschädigt oder weist deutlich sichtbare Druckstellen auf, verarbeite es am besten sofort.
Welche Plätze sind nun für die Lagerung von Gemüse im Winter am besten geeignet? Empfehlenswert sind alle kühlen Räumlichkeiten wie kühle Kellerräume. Ein Keller mit einer maximalen Temperatur von 10 Grad Celsius und einer Luftfeuchtigkeit zwischen 85 und 90 Prozent eignet sich für die Lagerung von Wintergemüse am besten. Eine Kiste mit leicht feuchtem Sand ist hervorragend für die Lagerung von Wintergemüse geeignet. Kohlgemüse kannst du zusätzlich in etwas Zeitungspapier einschlagen. Wichtig dabei: Achte darauf, dass sich das Gemüse nicht berührt, denn das begünstigt eine Schimmelbildung. Kürbisse und Kartoffeln lagerst du am besten in offenen Holzkisten. Das kann auch in der Garage sein, solange diese auch im Winter frostfrei ist. Prüfe vorher, ob die Luftfeuchte ausreichend hoch ist. Ist diese zu niedrig, würde das Wintergemüse zu schnell austrocknen.
Eine weitere Möglichkeit der Lagerung von Gemüse im Winter sind sogenannte Erdmieten. Diese kannst du leicht selbst herstellen. Grabe im Garten ein Loch mit einer Tiefe von etwa 50 Zentimetern. Dieses legst du mit Draht oder Sand aus und stapelst das Gemüse darüber. Das Ganze bedeckst du entweder mit Stroh oder einem Holzbrett. So ist dein Gemüse den ganzen Winter über perfekt vor Frost geschützt. Hast du keinen eigenen Garten, kannst du alternativ eine mit Sand gefüllte Kiste für die Lagerung nutzen.
Zu guter Letzt: Es gibt einige Gemüsesorten, die gar keine Lagerung benötigen, denn sie können problemlos im Beet überwintern. Bekannte Gemüsesorten, die Temperaturen von bis zu minus 5 Grad Celsius überstehen, sind unter anderem Rote Bete, Sellerie, Kohlrabi und Rettich. Grünkohl, Winterzwiebeln und Schwarzwurzeln sind Gemüsesorten, die noch unempfindlicher sind und Temperaturen von bis zu minus 10 Grad Celsius überstehen.
Übersicht
- Karotten | Keller, Sandkiste | Nicht waschen, in leicht feuchten Sand einlegen.
- Kürbis | Kühler Raum (10-15 °C) | In offenen Holzkisten, nicht stapeln.
- Kartoffeln | Dunkler Keller | In Holzkisten lagern, vor Licht schützen, damit sie nicht grün werden.
- Sellerie | Keller, Sandkiste | Mit etwas Erde oder in Sand eingraben.
- Rote Bete | Keller, Sandkiste | Mit Strunk, nicht waschen, in feuchten Sand legen.
- Kohl (z. B. Wirsing) | Kühler Keller (2-4 °C) | In Zeitungspapier einwickeln, darauf achten, dass er nicht feucht wird.
- Lauch | Kühler Raum oder Beet | Kann in feuchten Tüchern gelagert oder direkt im Garten belassen werden.
- Äpfel | Kühler, luftiger Raum | Separat lagern, da sie Ethylen abgeben.
- Grünkohl | Garten oder Keller | Im Garten belassen, er verträgt Frost und wird dadurch sogar aromatischer.
- Schwarzwurzeln | Keller, Sandkiste | Nicht waschen, in Sand eingraben, bleiben so den ganzen Winter über frisch.
Kreative Lagerungsmöglichkeiten
- Erdmieten: Grabe ein Loch im Garten, lege es mit Draht oder Sand aus und bedecke es mit Stroh. Perfekt für Gemüse wie Karotten und Sellerie.
- Holzkisten mit Sand: Eine platzsparende Methode, die auch in Kellerräumen funktioniert.
- Beet-Überwinterung: Einige Gemüse wie Grünkohl oder Schwarzwurzeln können problemlos im Garten bleiben und direkt bei Bedarf geerntet werden.
Fazit
Die richtigen Lagertechniken im Winter sorgen dafür, dass dein Gemüse frisch bleibt und du immer einen Vorrat zu Hause hast. Achte darauf, dein Wintergemüse regelmäßig zu kontrollieren und faule Exemplare sofort zu entfernen. Mit diesen Tipps bleibt dein Gemüsevorrat knackig und bereit für jede Mahlzeit!