LexikonStiefmütterchen, Wildes
Entdecken Sie das Wilde Stiefmütterchen (Viola tricolor), eine oft übersehene, aber vielseitige Heilpflanze, die nicht nur in Gärten, sondern auch auf Wiesen zuhause ist! Mit seinen bunten Blüten bringt es Farbe in die Natur und bietet eine Vielzahl von gesundheitlichen Vorteilen. Erfahren Sie mehr über die Anwendungen des Stiefmütterchens bei Husten, Hautproblemen und vielen weiteren Beschwerden. Lassen Sie sich von den milden Heilwirkungen dieser wunderbaren Pflanze begeistern!
Wilde Stiefmütterchen (Viola tricolor) – Die vielseitige Heilpflanze der Wiesen
Das Stiefmütterchen ist vielen Menschen aus Gärten, Blumenbeeten und sogar von Straßenrändern bekannt. Diese beliebte Zierpflanze bringt im frühen Frühling und Herbst eine lebendige Farbpalette in die Landschaft.
Doch kaum jemand weiß, dass es auch wilde Stiefmütterchen gibt, die in ihrer Häufigkeit hinter den kultivierten Varianten zurückbleiben. Die wilde Form des Stiefmütterchens ist nicht nur schön, sondern auch eine äußerst vielseitige Heilpflanze. Sie bietet milden, aber effektiven Nutzen, insbesondere für Kinder, und kann bei Beschwerden wie Husten, Problemen mit den Harnorganen, einem empfindlichen Nervensystem sowie verschiedenen Hautleiden hilfreich sein.
Steckbrief des wildes Stiefmütterchens
- Heilwirkungen:
- antibakteriell
- blutreinigend
- entzündungshemmend
- erweichend
- harntreibend
- krampflösend
- schleimlösend
- schmerzstillend
- schweißtreibend
- stoffwechselanregend
- Anwendungsbereiche:
- Akne
- Arteriosklerose
- Asthma
- Bettnässen
- Blasenentzündung
- Blasengries
- Bronchitis
- Darmkolik
- Durchfall
- Eitergrind
- Ekzeme
- Fieberkrämpfe
- Gelenkentzündungen
- Gicht
- Hautausschläge
- Hautleiden
- Herpes
- Herzbeschwerden
- Husten
- Keuchhusten
- Milchschorf
- Müdigkeit
- Nervenentzündungen
- Nervosität
- Nierenschwäche
- Psoriasis
- Rheuma
- Schlaflosigkeit
- Säuglingsexzeme
- unreine Haut
- Verstopfung
- Wissenschaftlicher Name:
Viola tricolor - Pflanzenfamilie:
Veilchengewächse (Violaceae) - Englischer Name:
Heartsease - Volkstümliche Namen:
Ackerveilchen, Dreifaltigkeitsblume, Jelängerjelieber, Kathrinchen, Samtblümlein, Samtveigerl, Siebenfarbenblume, Stiefkinder, Tag- und Nachtblümlein, Unnütze Sorge - Verwendete Pflanzenteile:
Blätter, Kraut, Wurzel - Inhaltsstoffe:
Alkaloide, Anthocyanin, Flavone, Gerbstoff, Gerbsäure, Gaultherin, Methylsalicylat, Myrosin, Odoratin, Salicin, Salizylsäure, Saponine, Schleim, Violaxanthin, Violanin, Violaquercitrin, ätherisches Öl - Sammelzeit:
Kraut: März bis August, Wurzel: August und September
Anwendung des Wilden Stiefmütterchens In der Kräuterheilkunde wird hauptsächlich das Kraut des wilden Stiefmütterchens verwendet, während das Garten-Stiefmütterchen kaum Heilwirkungen aufweist.
In erster Linie dient das Stiefmütterchenkraut der Anregung des Stoffwechsels. Mit seinen vielfältigen Eigenschaften kann es jedoch bei zahlreichen Beschwerden eingesetzt werden.
Innerliche Anwendung als Tee:
Das Kraut des Stiefmütterchens kann als Tee zubereitet werden, entweder als Kaltauszug oder als Aufguss. Auch als Bestandteil von Teemischungen ist das Stiefmütterchen gut geeignet.
Die Hauptanwendung des Stiefmütterchens liegt in seiner blutreinigenden und stoffwechselanregenden Wirkung. Es kann im Rahmen einer Frühjahrskur zur Stärkung des Stoffwechsels und der allgemeinen Gesundheit eingesetzt werden. Regelmäßiger Stiefmütterchen-Tee kann auch Rheuma und Gicht lindern.
Aufgrund seiner harntreibenden und antibakteriellen Eigenschaften ist es ein wirksames Mittel gegen Beschwerden des Harnapparates. Dank seiner schleim- und krampflösenden Wirkungen, zusammen mit seiner entzündungshemmenden Eigenschaft, eignet sich das Stiefmütterchen auch gut zur Behandlung von Husten, einschließlich Keuchhusten und Asthma.
Darüber hinaus kann das Stiefmütterchen lindernd bei Arteriosklerose und leichten Herzbeschwerden wirken. Auch das Nervensystem profitiert, weshalb das Stiefmütterchen bei Nervosität, Schlaflosigkeit und der Neigung zu Fieberkrämpfen bei Kindern eingesetzt werden kann.
Insbesondere ist das Stiefmütterchen eine gute Heilpflanze für Kinder, da es mild ist und zahlreiche Beschwerden lindert.
Äußere Anwendung als Tee:
Der Stiefmütterchen-Tee kann auch für Waschungen und Umschläge verwendet werden, um eine Vielzahl von Hautproblemen, wie Ekzeme, Schuppenflechte oder Herpes, zu behandeln. Darüber hinaus kann das Stiefmütterchen auch bei Hautproblemen im Säuglingsalter, wie Milchschorf und Windeldermatitis, hilfreich sein.
Äußere Anwendung als Pulver:
Die Volksheilkunde empfiehlt, das trockene Pulver des Krautes zum Streuen auf Wunden zu verwenden. Zusammen mit Honig kann aus dem Pulver eine Art Salbe zur Behandlung von alten Wunden hergestellt werden.
Pflanzenbeschreibung des Wilden Stiefmütterchens:
Das wilde Stiefmütterchen ist in Mitteleuropa heimisch und wächst sowohl im Flachland als auch in gebirgigen Regionen. Als Zierpflanze hat eine Zuchtform in vielen Hausgärten Einzug gehalten.
Die einjährige Pflanze wird etwa zwanzig Zentimeter hoch und hat einen kantigen, hohlen Stängel. Die Blätter haben lange Stiele und sind ei- bis herzförmig mit einer leichten Einkerbung.
Von April bis Oktober blüht das Stiefmütterchen mit mehrfarbigen Blüten. Die Blüten des Acker-Stiefmütterchens sind meist in Gelbtönen gehalten, während die Wiesen-Stiefmütterchen, die auch in den Bergen wachsen, violette Farbanteile aufweisen.
Die symmetrischen Blüten haben oben zwei große Blütenblätter und unten drei Blütenblätter, wobei das mittlere meist das größte ist.
Das wilde Stiefmütterchen hat einen kleinen Verwandten, das Acker-Stiefmütterchen, das ähnliche Heilwirkungen hat, jedoch weniger bekannt ist.
Eine verwandte Pflanzenart, die dem Stiefmütterchen ähnelt, ist das Hornveilchen (Viola cornuta), das häufig als Zierpflanze angebaut wird.