LexikonSchöllkraut
Entdecken Sie das Schöllkraut (Chelidonium majus), eine oft übersehene Heilpflanze, die in der Nähe von Häusern und Mauern wächst und mit ihren leuchtend gelben Blüten besticht. Berühmt für ihren besonderen gelben Saft und ihre vielseitigen heilenden Eigenschaften, ist das Schöllkraut eine bewährte Unterstützung für die Leber und Galle. Erfahren Sie mehr über die faszinierenden Anwendungen dieser kraftvollen Pflanze, ihre Wirkungen auf den Körper und die Traditionen, die mit ihrer Nutzung verbunden sind. Lassen Sie sich von den Geheimnissen des Schöllkrauts überraschen!
Schöllkraut (Chelidonium majus) – Eine unterschätzte Heilpflanze mit vielseitigen Wirkungen
Das Schöllkraut ist eine Pflanze, die oft im Schatten von Mauern und in der Nähe von Häusern wächst. Obwohl es von vielen Menschen als Unkraut wahrgenommen wird, zieht es mit seinen leuchtend gelben Blüten Aufmerksamkeit auf sich. Der besondere gelbe Saft, der beim Abbrechen der Stängel austritt, macht es zu einer bemerkenswerten Erscheinung.
Bereits seit Jahrhunderten wird das Schöllkraut als starke Heilpflanze für Leber und Galle geschätzt. Verwandt mit dem Schlafmohn, entfalten die Alkaloide des Schöllkrauts zusätzlich beruhigende und krampflösende Eigenschaften.
Steckbrief des Schöllkrauts
- Giftigkeit:
Achtung! Leicht giftig. Nur in Fertigpräparaten, homöopathisch oder äußerlich anwenden.
- Heilwirkungen:
- antibakteriell
- krampflösend
- beruhigend
- fungizid
- hautreizend
- menstruationsregelnd
- schweißtreibend
- schmerzstillend
- zellwachstumshemmend
- Anwendungsbereiche:
- Akne
- Allergien
- Arteriosklerose
- Asthma
- Augenentzündungen
- Ekzeme
- Flechten
- Galle
- Geschwüre
- Gicht
- Grind
- Hühneraugen
- Krampfhusten
- Krätze
- Leber
- Magenschmerzen
- Milzerkrankungen
- Nesselsuch (Nesselausschlag)
- Neuralgien
- Rheuma
- Schuppenflechte
- Schwielen
- Verstopfung
- Warzen
- Ödeme
- Wissenschaftlicher Name:
Chelidonium majus - Pflanzenfamilie:
Mohngewächse (Papaveraceae) - Englischer Name:
Celandine - Volkstümliche Namen:
Aflkraut, Augenkraut, Blutkraut, Gilbkraut, Krätzenkraut und viele weitere. - Falsche Schreibweisen:
Schollkraut - Verwendete Pflanzenteile:
blühendes Kraut, Saft, (Wurzel) - Inhaltsstoffe:
mehrere Alkaloide, Coptisin, Chelidonin, Berberin, ätherisches Öl, Flavone u. a. - Sammelzeit:
Mai bis Juli
Anwendung des Schöllkrauts Dieses Kraut findet vor allem bei Leber- und Galleleiden Anwendung, insbesondere wenn Stauungen den Gallenfluss beeinträchtigen. Es eignet sich zur Behandlung von Entzündungen der Gallenblase, Leberschwellungen, Gelbsucht und Gicht.
Krampflösende Wirkung Aufgrund seiner krampflösenden Eigenschaften wird das Schöllkraut auch bei Menstruationskrämpfen, Magenschmerzen sowie Asthma eingesetzt. Es kann als Tinktur des blühenden Krauts oder als schwächer wirkender Tee verwendet werden. Der frische Presssaft ist besonders wirksam, sollte jedoch aufgrund seiner Potenz nur in geringen Mengen verwendet werden.
Äußerliche Anwendung gegen Warzen Der ätzende gelbe Saft hat eine starke hautreizende Wirkung und kann bei täglicher Anwendung Warzen, Hühneraugen und Schwielen auflösen. Es ist dabei wichtig, dass der Saft nur auf die betroffenen Stellen aufgetragen wird und die umliegende Haut geschützt bleibt.
Anwendung für die Augen Maria Treben empfahl die Anwendung des Schöllkrauts zur Stärkung der Augen. Hierzu wird ein gewaschenes Blatt sanft zerdrückt, und die austretende Flüssigkeit wird vorsichtig über die Augenlider gestrichen, ohne direkt in die Augen zu gelangen. Diese Anwendung soll die Sehkraft erhalten und Augenschäden vorbeugen.
Andere äußerliche Anwendungen Ein verdünnter Saft oder Tee des Schöllkrauts kann ebenfalls gegen Ekzeme, Geschwüre und andere Hauterkrankungen eingesetzt werden.
Giftwirkung Das Schöllkraut ist eine stark wirkende Heilpflanze, deren hohe Dosierung toxisch sein kann. Besonders die Wurzel enthält viele der giftigen Alkaloide. Der Alkaloidgehalt ist besonders im Oktober hoch. In getrockneter Form verliert das Kraut größtenteils seine Giftigkeit.
Die Meinungen zur Giftigkeit des Schöllkrauts variieren. Einige warnen vor innerlicher Anwendung, während andere glauben, dass moderate Mengen des frischen Presssaftes unbedenklich sind. Da der Gehalt an Giftstoffen je nach Pflanze und Standort schwanken kann, ist eine individuelle Reaktion auch zu beachten.
Äußerlich kann der Saft Hautreizungen oder Allergien hervorrufen, jedoch ist die alkaloidbezogene Giftwirkung in dieser Anwendung nicht gefährlich. Fazit: Bei äußerlicher Anwendung in verträglichen Mengen besteht keine Gefahr, und das getrocknete Kraut ist auch innerhalb üblicher Teemischungen unbedenklich. Der frische Pflanzensaft sollte jedoch mit Vorsicht dosiert werden.
Pflanzenbeschreibung des Schöllkrauts Das Schöllkraut, eine Verwandte des Schlafmohns, fällt durch seine spezielle Erscheinung auf. Es wächst bevorzugt in der Nähe menschlicher Siedlungen und erreicht eine Höhe von 40 bis 50 cm.
Der runde, verzweigte Stängel trägt kleine, gelbe Blüten, die lediglich vier Blütenblätter besitzen – ein einzigartiges Merkmal, das bei der Identifizierung hilft. Das Schöllkraut blüht von April bis September und produziert immer wieder neue Blüten.
Die Blüten entwickeln sich zu länglichen Schoten, die kleine schwarze Samen enthalten. Der charakteristische gelbe Saft tritt aus, sobald die Stängel oder Blätter beschädigt werden.
Verbreitung Das Schöllkraut ist in fast ganz Europa sowie in gemäßigten Klimazonen Asiens verbreitet und wurde auch in Nordamerika eingeführt.
Sammeltipps Das Schöllkraut kann während der gesamten Blütezeit von April bis September gesammelt werden. Für die Teezubereitung sollte das Kraut schonend an einem schattigen, luftigen Ort getrocknet werden.