LexikonRosskastanie
Die Rosskastanie ist eine weit verbreitete Heilpflanze, deren Extrakte insbesondere bei Venenschwäche und Krampfadern eingesetzt werden.
Einleitung
Die Rosskastanie (Aesculus hippocastanum) ist nicht nur ein markanter Baum in vielen europäischen Städten und Parks, sondern auch eine bedeutende Heilpflanze. Ihre Wirkstoffe werden insbesondere zur Linderung von Beschwerden im venösen System genutzt.
Hauptbeschreibung
Die Rosskastanie ist ein großer Laubbaum, der bis zu 30 Meter hoch werden kann. Sie ist bekannt für ihre weißen, kerzenförmigen Blütenstände und ihre stacheligen Fruchthüllen, die im Herbst aufplatzen und die glänzenden, braunen Kastanien freigeben. Sowohl die Rinde als auch die Früchte und Samen der Rosskastanie enthalten eine Reihe von medizinisch wirksamen Substanzen.
Steckbrief
- Wissenschaftlicher Name: Aesculus hippocastanum
- Pflanzenfamilie: Seifenbaumgewächse (Sapindaceae)
- Englischer Name: Horse Chestnut
- Volkstümlicher Name: Wilde Kastanie, Venenkastanie
- Verwendete Pflanzenteile: Samen, Rinde
- Heilwirkungen: Venenschützend, entzündungshemmend, abschwellend, gefäßabdichtend
- Anwendungsbereiche: Venenschwäche, Krampfadern, Hämorrhoiden, Schwellungen und Entzündungen der Haut
- Inhaltsstoffe: Saponine (insbesondere Aescin), Flavonoide, Gerbstoffe, Cumarine
- Sammelzeit: September bis Oktober
Anwendung
Innerlich werden Extrakte der Rosskastanie meist in Form von Tabletten oder Tropfen angewendet, um Venenbeschwerden wie Krampfadern, Schwellungen und Schweregefühl in den Beinen zu lindern. Äußerlich findet die Rosskastanie Anwendung in Salben und Gels zur Behandlung von Hämorrhoiden und zur Linderung von Schwellungen und Entzündungen der Haut.
Geschichtliches
Die Rosskastanie wurde schon im alten Griechenland als Heilpflanze genutzt. Ihre heutige Verbreitung in Europa verdankt sie vor allem den Römern, die sie als Zier- und Schattenbaum pflanzten. Die heilenden Eigenschaften der Rosskastanie wurden im 16. Jahrhundert wiederentdeckt und sie wird seitdem in der Volksmedizin genutzt.
Pflanzenbeschreibung
Die Rosskastanie ist ein großer, breitkroniger Baum mit einer markanten Rinde, die im Alter tief gefurcht ist. Sie hat große, handförmig geteilte Blätter und auffällige, kerzenförmige Blütenstände. Die Früchte sind stachelige Kapseln, die eine oder mehrere glänzende, braune Samen enthalten.
Anbautipps
Rosskastanien sind robuste und anspruchslose Bäume, die sowohl in der Sonne als auch im Halbschatten gut gedeihen. Sie bevorzugen tiefgründige, nährstoffreiche Böden und vertragen sowohl Trockenheit als auch Feuchtigkeit gut. Die Pflanzung erfolgt am besten im Herbst, indem man die Kastanien direkt in den Boden setzt.