LexikonRizinus
Entdecken Sie den Rizinus, auch bekannt als „Wunderbaum“! Diese beeindruckende Pflanze wächst schnell und erreicht mühelos Höhen von über 5 Metern. Während die hochgiftigen Samen mit Vorsicht zu behandeln sind, wird aus ihnen das wertvolle Rizinus-Öl gewonnen, das als Abführmittel und zur Hautpflege eingesetzt wird. Erfahren Sie mehr über die zahlreichen Anwendungen und die gefährlichen Eigenschaften dieser einzigartigen Pflanze!
Rizinus – Der Wunderbaum mit einer gefährlichen Seite
Der Rizinus (Ricinus communis) ist eine schnell wachsende Pflanze, die für ihre eindrucksvolle Höhe und die hochgiftigen Samen bekannt ist. Unter optimalen Bedingungen kann sie in wenigen Monaten über 5 Meter hoch werden, weshalb sie auch den Namen „Wunderbaum“ trägt. Während die Samen giftig sind, wird aus ihnen das ungiftige Rizinus-Öl (Ricini oleum) gewonnen, das als Abführmittel und zur Hautpflege eingesetzt wird. Es ist wichtig, Rizinus vorsichtig zu verwenden, da die Pflanze und ihre Teile stark toxisch sind.
Steckbrief
- Giftigkeit:
- Stark giftig. Nur in verschriebenen Fertigpräparaten oder homöopathisch anwenden (ab D4).
- Haupt-Anwendungen:
- Abführmittel, Hautpflege.
- Heilwirkungen:
- abführend, erweichend, entzündungshemmend, wurmaustreibend.
- Anwendungsbereiche:
- Abszesse, Augenentzündung, Eiterbeulen, Geschwüre, Hauterkrankungen, Insekten, Pickel, Verstopfung, Warzen, Weheneinleitung, Würmer.
- Wissenschaftlicher Name:
- Ricinus communis.
- Pflanzenfamilie:
- Wolfsmilchgewächse (Euphorbiaceae).
- Englischer Name:
- Castor Oil Plant, Castorbean.
- Verwendete Pflanzenteile:
- Öl der Samen.
- Inhaltsstoffe:
- Alkaloide, ätherisches Öl, Bitterstoffe, fettes Öl, Glyceride, Pyridin-Alkaloid, Ricin, Rizinolsäure, Toxalbumin, Tririzinolein.
- Sammelzeit:
- September-November.
- Nebenwirkungen:
- Übelkeit, Koliken.
- Kontraindikationen:
- Schwangerschaft, Kleinkinder, Darmverschluss, entzündliche Magen-Darm-Erkrankungen.
Anwendung
Innerliche Anwendung:
Rizinus-Öl wird häufig als Abführmittel verwendet. Für eine Wirkung kann man 1-2 Esslöffel auf nüchternen Magen einnehmen. Der Geschmack lässt sich durch Kühlung oder Fruchtsirup verbessern.
Äußere Anwendung:
Bei Hauterkrankungen können Warzen mehrere Wochen lang mit Rizinus-Öl eingerieben werden. Das Öl wird auch zur Pflege juckender oder gereizter Haut verwendet. Darüber hinaus findet es Anwendung in Augen-Tropfen, soll aber nicht direkt ins Auge gelangt werden.
Insektenabwehr:
Die Blätter und das Öl der Rizinuspflanze können viele Insekten abstoßen.
Geschichtliches
Rizinus wird seit über 6000 Jahren angebaut, vor allem im alten Ägypten, wo das Öl vielseitig zur Heilung, für Schmuck und zur Beleuchtung verwendet wurde. Historisch gesehen war der Einsatz von Rizinus-Öl als Abführmittel lange umstritten, da die Samen stark toxisch sind und schon geringe Mengen zu Vergiftungen führen können.
Pflanzenbeschreibung
Ursprünglich in Indien und tropischem Afrika beheimatet, kann die Rizinuspflanze in tropischen Regionen bis zu 15 Meter hoch wachsen. In gemäßigten Zonen wird sie bis zu 4 Meter hoch und stirbt im Winter ab, treibt jedoch im Frühjahr wieder aus. Die handförmigen Blätter können eine Größe von bis zu 70 cm erreichen, und die Pflanze produziert im Spätherbst stachelige Fruchtkapseln mit bohnenförmigen Samen.
Anbautipps
Die Aussaat der Rizinussamen erfolgt im Frühling. Die Pflanze benötigt einen vollsonnigen Standort in einem humusreichen, feuchten Boden ohne Staunässe. Rizinus wächst sehr schnell, benötigt jedoch über 20°C, um reife Samen zu produzieren. Wegen der Giftigkeit sollten die Pflanzen nicht in der Nähe von Kindern oder Haustieren angebaut werden.
Sammeltipps
Die reifen Samen dürfen nur mit äußerster Vorsicht gesammelt und verarbeitet werden. Da die Samen sehr giftig sind, ist eine Verarbeitung zu Hause nicht empfehlenswert. Bei Hautkontakt können Reizungen auftreten, weshalb Vorsicht geboten ist.