LexikonRingelblume, Acker-
Entdecken Sie die Acker-Ringelblume (Calendula arvensis), die seltene und geschützte Verwandte der beliebten Ringelblume! Dieses leuchtend gelbe Wunder, das vor allem in warmen, sonnigen Ecken blüht, ist nicht nur ein Blickfang, sondern auch ein wertvolles Naturheilmittel. Erfahren Sie mehr über ihre vielseitigen Anwendungen bei Hautproblemen, Verdauungsbeschwerden und Frauenleiden. Lassen Sie sich inspirieren, wie Sie die Kraft dieser besonderen Heilpflanze nutzen können!
Acker-Ringelblume (Calendula arvensis) – Die seltene Schwester der beliebten Ringelblume
Die Acker-Ringelblume ist die wilde und eher unbekannte Verwandte der weithin geschätzten Ringelblume. Ab Juni erstrahlen die warmen Plätze wie Weinberge in einem leuchtenden Gelb-Orange, wenn diese bezaubernde Blume blüht. Ihre kleinen Blüten sind bekannt für ihre hervorragenden Wundheilungsfähigkeiten, und sie kann auch innerlich angewendet werden, um Verdauungsbeschwerden zu lindern und Frauenleiden zu unterstützen. Aufgrund ihrer Seltenheit steht die Acker-Ringelblume unter Schutz und darf in der Natur nicht gesammelt werden.
Steckbrief der Acker-Ringelblume
- Wissenschaftlicher Name: Calendula arvensis L.
- Pflanzenfamilie: Korbblütengewächse (Asteraceae)
- Englischer Name: Field marigold
- Volkstümlicher Name: Acker-Ringelblume
- Verwendete Pflanzenteile: Blüten, Blätter
Heilwirkungen:
- abschwellend
- adstringierend
- antibacterial
- anregend
- entzündungshemmend
- krampflösend
- menstruationsfördernd
- pilztötend
- reinigend
- schweißtreibend
Anwendungsbereiche:
- Hautentzündungen
- Kopfschmerzen
- Blutergüsse
- Brandwunden
- Brechreiz
- Ekzeme
- Entzündungen der Haut
- Gallenbeschwerden
- Geschwüre
- Hautkrebs
- Schnupfen
- Warzen
- Wechseljahrsbeschwerden
- Wunden
Inhaltsstoffe:
Ätherisches Öl, Bitterstoffe, Calendula-Sapogenin, Saponine, Glykoside, Carotinoide, Xanthophylle, Flavonoide, Stigmasterol, Beta-Sitosterol, Salicylsäure
Sammelzeit:
Juni bis Oktober (beachten: geschützt!)
Anwendung der Acker-Ringelblume Die Acker-Ringelblume ist eine geschützte Pflanze, die sowohl innerlich als auch äußerlich Anwendung findet. Obwohl die äußerliche Anwendung bekannter ist, bietet die Acker-Ringelblume auch zahlreiche Vorteile für die innerliche Einnahme.
Innerliche Anwendung:
Die Acker-Ringelblume kann in Form von Tee, Mischtees oder als Tinktur konsumiert werden. Um einen Tee zuzubereiten, übergießt man einen gehäuften Teelöffel Acker-Ringelblumenblüten mit kochendem Wasser und lässt diesen fünf bis zehn Minuten ziehen. Bei stärkeren Beschwerden können drei Tassen pro Tag getrunken werden.
- Verdauungsorgane:
Unterstützt die Verdauung, lindert Brechreiz und hilft bei Magengeschwüren. Sie weist auch eine leicht abführende Wirkung auf und stärkt Leber und Galle.
- Nervensystem:
Acker-Ringelblumen-Tee oder Tinktur können bei Kopfschmerzen und Schlafstörungen helfen; sie mildern auch Schwindelanfälle und können zur Linderung von Panikattacken verwendet werden.
- Frauenbeschwerden:
Sie lindert Periodenkrämpfe und enthält Beta-Sitosterol, einen östrogenähnlichen Wirkstoff, der unregelmäßige Zyklen ausgleicht und Beschwerden der Wechseljahre lindert. Stigmasterol fördert den Eisprung und kann helfen, Unfruchtbarkeit, die aufgrund von fehlendem Eisprung auftritt, zu beheben.
Äußerliche Anwendung:
Der Hauptanwendungsbereich der Acker-Ringelblume liegt in der äußerlichen Anwendung. Zerquetschte Blätter können als Breiumschlag gegen Kopfschmerzen eingesetzt werden. Die Pflanze fördert die Granulationsbildung beim Wundheilungsprozess und wirkt abschwellend, entzündungshemmend und antibakteriell.
Häufig wird auf die Wirkungen von Ringelblume und Arnika hingewiesen. Die Acker-Ringelblume wirkt milder, weshalb sie auch in Fällen anwendbar ist, in denen Arnika zu scharf wäre. Der Tee kann auch für Umschläge, Waschungen und Bäder genutzt werden.
Salben und Cremes mit Acker-Ringelblume sind besonders wirksam bei Hautverletzungen, Sonnenbrand, Ekzemen und anderen Hautentzündungen.
Hautkrebs:
Die Acker-Ringelblume wird traditionell zur Unterstützung bei Hautkrebs eingesetzt, insbesondere bei hellem Hautkrebs. Die Wirksamkeit ist jedoch nicht wissenschaftlich bewiesen. Sie kann bei chronischen Geschwüren helfen, um deren Weiterentwicklung zu verhindern. Bei bereits vorhandenem Krebs sollte stets ärztlicher Rat eingeholt werden.
Geschichtliches Die Acker-Ringelblume wird seit der Steinzeit in wärmeren Regionen genutzt. Sie gilt vermutlich als Vorfahr der Garten-Ringelblume. Ab dem 12. Jahrhundert fand die Acker-Ringelblume ihren Platz in Kloster- und Bauerngärten, geschätzt auch von Hildegard von Bingen, die sie "Ringula" nannte. Auf Friedhöfen schmückt die Ringelblume die Gräber und setzt mit ihrer leuchtenden Farbe einen Kontrapunkt zum Tod, weshalb sie auch den Namen "Totenblume" erhielt.
Der Name „Calendula“ leitet sich von den römischen „Calendae“ ab, den Bezeichnungen für den Monatsanfang, da die Blume zu vielen Monatsanfängen blüht. Die Acker-Ringelblume ist heute sehr selten und geschützt, doch sie findet zunehmend Platz in Zier- und Kräutergärten, da Saatgut online erhältlich ist.
Pflanzenbeschreibung der Acker-Ringelblume Die Acker-Ringelblume ist in Südeuropa beheimatet und wächst gerne an sonnigen Standorten wie Weinbergen. Diese einjährige Pflanze erreicht eine Höhe von bis zu 30 Zentimetern und hat längliche Blätter. Zwischen Juni und November blüht sie mit gelben bis gelborangen Blüten von etwa 1 cm Durchmesser. Die Samen entstehen von Spätsommer bis Spätherbst aus den Blüten.
Anbautipps Wählen Sie einen warmen, sonnigen Standort mit moderaten Nährstoffen für den Boden. Direkte Aussaat im Freiland erfolgt im Frühling. Aufgrund ihrer einjährigen Natur muss die Acker-Ringelblume jährlich neu gesät werden. Einige verblühte Blütenstände sollten stehen gelassen werden, damit sich Samen bilden können. Nach der Ernte der braunen Samen können diese für das nächste Jahr aufbewahrt werden.