LexikonNachtschatten, schwarzer
Entdecken Sie den schwarzen Nachtschatten (Solanum nigrum), ein oft übersehenes Unkraut mit interessanten gesundheitlichen Eigenschaften! Trotz seiner Giftigkeit wird dieser unscheinbare Vertreter der Nachtschattenfamilie in der Volksheilkunde traditionell gegen Rheuma, Gicht und Fieber eingesetzt. Erfahren Sie mehr über die vielseitigen Anwendungen, Inhaltsstoffe und mögliche Risiken des schwarzen Nachtschatten in unserem Kräuterlexikon!
Schwarzer Nachtschatten (Solanum nigrum) – Das unterschätzte Unkraut mit heilenden Eigenschaften
Einführung
Der schwarze Nachtschatten ist auf den ersten Blick ein unscheinbares Unkraut, das oft als lästig empfunden wird. Trotz seiner Giftigkeit bietet er jedoch verschiedene gesundheitliche Vorteile, die in der alten Volksheilkunde geschätzt werden. Während er in der modernen Naturheilkunde weitgehend in Vergessenheit geraten ist, gibt es traditionsreiche Anwendungen für den schwarzen Nachtschatten, insbesondere gegen rheumatische Beschwerden und Fieber.
Steckbrief
- Wissenschaftlicher Name:
Solanum nigrum - Pflanzenfamilie:
Nachtschattengewächse (Solanaceae) - Englischer Name:
Black Nightshade - Volkstümliche Namen:
Hundebein, Mondscheinkraut, Nachtbeere - Giftigkeit:
Achtung! Giftig. Nur in Fertigpräparaten, homöopathisch oder äußerlich anwenden. - Heilwirkungen:
- beruhigend
- entzündungshemmend
- harntreibend
- Schweiß treibend
- Anwendungsbereiche:
- Fieber
- Gicht
- Hauterkrankungen
- Rheuma
- Verstopfung
- Verwendete Pflanzenteile:
Beeren - Inhaltsstoffe:
Alkaloide (Solasodin, Solanin), Gerbsäure, Saponine - Sammelzeit:
August bis Oktober
Anwendung
Giftigkeit:
Der schwarze Nachtschatten ist giftig, wobei die Giftigkeit je nach Pflanze variieren kann. Reife Beeren (ohne Kerne) gelten als weniger giftig und werden in einigen Regionen sogar gegessen, auch wenn sie nicht besonders schmackhaft sind. Unreife Beeren und die Kerne enthalten jedoch schädliche Alkaloide, weshalb Vorsicht geboten ist.
Innere Anwendung:
In der Volksheilkunde wurde der schwarze Nachtschatten traditionell gegen Fieber, Rheuma und als Abführmittel eingesetzt. Hierbei wurden frische, reife Beeren oder verdünnter Pflanzensaft verwendet. Es ist wichtig zu beachten, dass getrocknete Teile der Pflanze ihre Wirksamkeit verlieren.
Äußere Anwendung:
Äußerlich wurde der schwarze Nachtschatten zur Behandlung verschiedener Hauterkrankungen genutzt. Solanin, ein enthaltenes Alkaloid, soll positiv auf die Haut wirken. Außerdem wurde die Pflanze traditionell zur Linderung von Schuppenflechte eingesetzt.
Pflanzenbeschreibung
Der schwarze Nachtschatten ist in Europa heimisch und wächst bevorzugt auf nährstoffreichen Böden. Er ist ein einjähriges Kraut, das bis zu einem Meter hoch werden kann, jedoch auch in kargerem Terrain gedeihen kann. Die dunkelgrünen, eiförmigen Blätter sind buchtig gezähnt.
Von Juli bis September blüht der schwarze Nachtschatten mit kleinen, weiß-gelben Blüten, die in Trauben wachsen und nach unten hängen. Nach Selbstbefruchtung entwickeln sich die charakteristischen grünen Beeren, die schnell schwarz werden. Diese kleinen Beeren sind erbsengroß und reifen rasch, wodurch der schwarze Nachtschatten sich effektiv verbreiten kann.
Fazit
Der schwarze Nachtschatten ist mehr als nur ein lästiges Unkraut. Trotz seiner giftigen Eigenschaften bietet er in der Volksheilkunde einige wertvolle Anwendungen. Bedacht eingesetzt, kann er bei verschiedenen Beschwerden unterstützen. Während er in der modernen Naturheilkunde kaum Beachtung findet, lohnt es sich, die traditionellen Verwendungen dieser besonderen Pflanze zu erforschen und ihre Rolle in der Naturheilkunde zu überdenken.