LexikonMaiglöckchen
Entdecken Sie die faszinierenden Eigenschaften des Maiglöckchens! Diese duftende Pflanze, die oft mit dem Maifeiertag in Verbindung gebracht wird, steckt voller heilender Kräfte. Erfahren Sie, wie das Maiglöckchen schwache Herzen stärken und bei Nervenschwäche unterstützen kann, trotz seiner giftigen Wirkung. Von seiner Verwendung in der Volksheilkunde bis hin zu modernen Anwendungen – tauchen Sie ein in die Welt des Maiglöckchens und lernen Sie, wie Sie diese besondere Pflanze sicher nutzen können!
Maiglöckchen (Convallaria majalis)
Überblick Das wohlriechende Maiglöckchen ist nicht nur ein beliebtes Symbol des Maifeiertags, sondern auch eine Pflanze mit einer spannenden medizinischen Geschichte. In vielen Regionen gehen junge Menschen mit kleinen Sträußen aus Maiglöckchen auf die Straße und verkaufen diese. Es ist jedoch wichtig, sicherzustellen, dass diese Sträuße aus Gärtnereien stammen, da das wild wachsende Maiglöckchen unter Naturschutz steht.
Obwohl die ansprechenden weißen Blütentrauben in der modernen Gesellschaft oft nur als dekoratives Element wahrgenommen werden, hat das Maiglöckchen bemerkenswerte heilende Eigenschaften. Es kann schwache Herzen unterstützen und unregelmäßigen Herzrhythmus regulieren. Im Vergleich zum häufig verwendeten Fingerhut ist es deutlich milder und weniger gefährlich.
Zuvor als Allheilmittel geschätzt, ist es heute aufgrund seiner Giftigkeit für den alltäglichen Gebrauch nahezu in Vergessenheit geraten.
Steckbrief
- Giftigkeit:
Achtung! Giftig. Nur in Fertigpräparaten, homöopathisch oder äußerlich anwenden.
- Heilwirkungen:
- Schlaganfallvorbeugend
- Anwendungsbereiche:
- Homöopathisch ab D1
- Asthma
- Epilepsie
- Herzrhythmusstörungen
- Herzschwäche
- Herzwassersucht
- Nervenschwäche
- Niedriger Blutdruck
- Verstopfung
- Wissenschaftlicher Name: Convallaria majalis
- Pflanzenfamilie: Maiglöckchengewächse (Convallariaceae)
- Englischer Name: Lily of the Valley
- Volkstümliche Namen: Augenkraut, Chaldron, Faldron, Galleieli, Glasblümli, Herrenblümli, Maiblume, Maiblümchen, Maienlilie, Maizauken, Marienglöckchen, Marienriesli, Niesekraut, Schillerlilie, Schneetropfen, Springauf, Tallilie, Zaucken
- Verwendete Pflanzenteile: Kraut
- Inhaltsstoffe: Convallatoxin, Convallarin, Convallatoxol, Digitalis-Glykoside, Asparagin, Flavonoide, Saponine
- Sammelzeit: Mai
Anwendung
Achtung! Giftig. Das Maiglöckchen darf nur in Fertigpräparaten, homöopathisch oder äußerlich angewendet werden. Die genaue Giftigkeit ist umstritten, und während einige Berichte über Vorfälle existieren, in denen Kinder durch den Genuss von Maiglöckchen-Blumenwasser erkrankt sind, sind andere Todesfälle nicht bekannt. Vor allem bei kleinen Kindern, die die Beeren verzehrt haben, kann es zu Durchfall und Erbrechen kommen, möglicherweise auch in Verbindung mit Herzrhythmusstörungen. Daher ist es nicht für den Verzehr geeignet.
Früher wurde das Maiglöckchen als Allheilmittel angesehen, bis seine Giftigkeit festgestellt wurde, was zur weitgehenden Vernachlässigung seiner medizinischen Verwendung führte.
Maiglöckchen als Herzmittel
Die enthaltenen Glykoside wirken ähnlich wie das Herzmittel Strophanthin, jedoch weniger toxisch. Im Vergleich zum häufig verwendeten Fingerhut ist das Maiglöckchen ebenfalls weniger giftig und reichert sich nicht im Körper an. Aus diesem Grund werden Präparate mit Maiglöckchenextrakten gerne bei verschiedenen Herzbeschwerden eingesetzt, einschließlich Herzschwäche und Herzrhythmusstörungen. Es kann auch bei herzbedingtem Asthma in ärztlich verschriebenen Fertigpräparaten hilfreich sein.
Maiglöckchen für das Nervensystem
In der Volksheilkunde wurde das Maiglöckchen traditionell zur Behandlung von verschiedenen Krankheiten eingesetzt, wobei der Fokus insbesondere auf seinen Anwendungen für das Nervensystem liegt. Es wird manchmal zur Vorbeugung und nachfolgenden Behandlung von Schlaganfällen verwendet. Auch in der traditionellen Anwendung gegen Epilepsie findet es Verwendung, obwohl der Nutzen nicht wissenschaftlich belegt ist. In homöopathischer Verdünnung ab D1 kann es vorsichtig eingesetzt werden.
Pflanzenbeschreibung
Das Maiglöckchen ist in Europa und Nordamerika beheimatet und wächst bevorzugt in Laubwäldern, vor allem in Buchenwäldern, wo es seltener vorkommt, aber meist in größeren Beständen sichtbar ist. Die ausdauernden Wurzeln treiben im Frühjahr lange, ovale Blätter aus, die paarweise zusammengewachsen sind. Zwischen den Blättern wächst ein Blütenstengel, der eine einseitig hängende Traube von kleinen, duftenden weißen Blumen trägt, die wie kleine Glöckchen aussehen.
Aus den Blüten entwickeln sich später leuchtend rote Beeren.
Achtung!
Die Pflanze ist geschützt und darf nicht gesammelt werden!