LexikonMäusedorn
Entdecken Sie die heilenden Eigenschaften des Mäusedorns! Dieser vielseitige Halbstrauch aus dem Mittelmeerraum bietet nicht nur effektive Linderung bei Venenleiden, sondern beeindruckt auch mit einer faszinierenden Geschichte und vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten. Erfahren Sie alles über seine gesundheitlichen Vorteile, Zubereitung und Anbautipps in unserem umfassenden Kräuterlexikon.
Mäusedorn – Die vielseitige Heilpflanze
Einführung in den Mäusedorn
Der Mäusedorn (Ruscus aculeatus L.) ist ein kleiner, immergrüner Halbstrauch, der vor allem im Mittelmeerraum verbreitet ist. Sein Name leitet sich von der historischen Verwendung ab, bei der die stacheligen Zweige eingesetzt wurden, um Mäuse und Ratten abzuwehren, indem sie deren Mund- und Magenbereich schädigen sollten.
Im Handel sind oft dekorative Trockenarrangements aus Mäusedorn-Zweigen mit ihren markanten roten Beeren erhältlich, die im Herbst und Winter angeboten werden.
Medizinische Anwendungen
Die medizinische Verwendung konzentriert sich auf die Wurzel des Mäusedorns, die bei verschiedenen Venenleiden Linderung verschafft. Die enthaltenen Wirkstoffe fördern die Stabilität des venösen Stützgewebes, indem sie den Abbau von Elastin reduzieren oder ganz stoppen.
Im Vergleich zu Produkten aus Rosskastanie wird Mäusedorn von vielen Menschen als besser verträglich empfunden.
<h7>Steckbrief</h7>
- Haupt-Anwendungen: Beinschmerzen, Hämorrhoiden, Venenleiden
- Heilwirkung:
- Beeren: abführend
- Wurzel: antiexudativ, antiphlogistisch, blutreinigend, diuretisch, entzündungshemmend, harntreibend, kapillarabdichtend, ödemhemmend, venenstärkend, venentonisierend
- Anwendungsbereiche: Beinschmerzen, Besenreiser, Couperose, Frostbeulen, Gallensteine, Gelbsucht, Harnröhrenentzündungen, Hämorrhoiden, Juckreiz, Krampfadern, Nierenerkrankungen, Nierensteine, Sonnenbrand, venöse Insuffizienz, Wadenkrämpfe
- Wissenschaftlicher Name: Ruscus aculeatus L.
- Pflanzenfamilie: Ruscaceae (Mäusedorngewächse)
- Englischer Name: Box-Holly, Butcher's broom
- Volkstümliche Namen: Mäusedorn, Stachelmyrte, Stechender Mäusedorn, Stechmyrte
- Verwendete Pflanzenteile: Wurzel
- Inhaltsstoffe: ätherische Öle, Benzofurane, Campesterol, Gerbstoffe, Harze, Lignocersäure, Neoruscogenin, Ruscin, Ruscosid, Saponine, Sitosterol, Triterpene
- Sammelzeit: September-Oktober
- Nebenwirkungen: Selten Magenbeschwerden
- Gegenanzeigen: Vorsicht bei Bluthochdruck
Anwendungsmöglichkeiten
<h7>Teezubereitung</h7>
Um die positiven Effekte des Mäusedorns zu nutzen, kann ein Tee zubereitet werden: 1. 1 Teelöffel Wurzel in 250 ml kaltem Wasser geben. 2. Aufkochen und anschließend 5-10 Minuten ziehen lassen. 3. Zwei Mal täglich trinken, um die Venen zu stärken.
<h7>Fertigpräparate</h7>
In Apotheken sind diverse Fertigpräparate erhältlich, darunter Cremes und Kapseln. Eine regelmäßige Anwendung über mehrere Monate ist oft empfehlenswert.
<h7>Beerenverwendung</h7>
Historisch wurden die Beeren des Mäusedorns als Abführmittel konsumiert.
<h7>Creme-Rezept</h7>
Eine effektive Creme gegen Krampfadern kann mit folgendem Rezept zubereitet werden:
- 30 ml Mäusedorn-Ölauszug
- 15 g Lanolin anhydrid (Wollwachs ohne Wasser)
- 4 g Bienenwachs
- 30 ml Mäusedorn-Tinktur
- 10-50 Tropfen ätherische Öle nach Wahl, z.B. Wacholder-Öl
Historische Verwendung
Früher wurden Mäusedorn-Zweige auf Nahrungsmitteln platziert, um Mäuse und Ratten abzuwehren. Zudem fanden ausgedörrte Zweige als Topfreiniger Verwendung. Geröstete Samen dienten zeitweise als Kaffee-Ersatz. Die zarten Triebe können heute als Spargelersatz zubereitet werden. Die Wurzel ist heutzutage die Hauptzutat in verschiedenen Fertigarzneimitteln.
Pflanzenbeschreibung
Mäusedorn ist in Westeuropa, Südwestasien und im Mittelmeerraum heimisch. Die mehrjährige Pflanze wächst bevorzugt in Gebüschen sowie auf trockenen, felsigen Böden und erreicht Höhen von 10 bis 80 Zentimetern. Die lederartigen Blätter sind stechend und messen etwa 2-3 cm. Es gibt sowohl männliche als auch weibliche Pflanzen, während eine Mischform selten vorkommt. Die Blüten erscheinen zwischen Januar und April. Aus ihnen entwickeln sich rote, kugelige Beeren, die zwischen August und März an der Pflanze reifen. Der Wurzelstock ist dick und fleischig.
Anbautipps
Mäusedorn ist eine robuste Pflanze, die aus Samen selbst kultiviert werden kann. Der beste Zeitpunkt zum Aussäen ist der frühe Frühling in Töpfen, da die Keimzeit bis zu einem Jahr dauern kann. Die Setzlinge können im Frühsommer ins Freie gepflanzt werden. Der Mäusedorn ist frostbeständig bis -25 °C, verträgt jedoch keine anhaltende Staunässe. Eine besondere Sorte, "Sparkler", weist beide Geschlechter auf einer Pflanze auf und ist käuflich erhältlich.
Sammeltipps
Um die Wurzel des Mäusedorns zu ernten, sollten die Wurzeln von Erde und Nebenwurzeln befreit werden. Trocknen Sie sie in der Sonne oder im Dörrofen bei 40 °C und lagern Sie sie in einem luftdurchlässigen Behälter, wie z.B. einem Stoffbeutel.