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Entdecken Sie das Kanadische Berufkraut (Erigeron canadensis), eine oft übersehene Pflanze, die mit ihren kleinen, unscheinbaren Blüten beeindruckende Heilkräfte bietet! Ursprünglich aus Nordamerika, hat sich diese mehr als einen Meter hohe Pflanze in den milden Regionen Europas verbreitet. Erfahren Sie, wie das Kanadische Berufkraut zur Linderung von Durchfall, zur Blutstillung und in der Frauenheilkunde eingesetzt werden kann. Tauchen Sie ein in die geheimnisvolle Welt dieses faszinierenden Kräuters!
Kanadisches Berufkraut – Die Unscheinbare Heilpflanze
Einführung Das Kanadische Berufkraut (Erigeron canadensis) ist eine mehr als einen Meter hohe Pflanze, die ursprünglich aus Kanada und dem nördlichen USA stammt. In den milden Regionen Europas hat es sich weit verbreitet, wird jedoch oft übersehen und als einfaches Unkraut betrachtet. Trotz seiner unscheinbaren, kleinen weiß-gelben Blüten bietet das Kanadische Berufkraut bemerkenswerte Heilwirkungen, insbesondere gegen Durchfall und zur Blutstillung, sowie eine wertvolle Unterstützung in der Frauenheilkunde.
Steckbrief
- Heilwirkungen:
- Adstringierend
- Blutstillend
- Harntreibend
- Tonisierend
- Blutzucker senkend
- Menstruationsfördernd
- Anwendungsbereiche:
- Durchfall
- Dysenterie
- Gicht
- Hämorrhoiden und deren Blutungen
- Mundschleimhautentzündungen
- Nasenbluten
- Rheuma
- Thyphus
- Wechseljahrsbeschwerden
- Wurmbefall
- Zahnfleischentzündungen
- Starke Menstruation
- Wissenschaftlicher Name:
Erigeron canadensis (auch Conyza canadensis) - Pflanzenfamilie:
Korbblütler (Asteraceae) - Englische Namen:
Butterweed, Canadian Fleabane, Horseweed - Volkstümliche Namen:
Berufskraut, Dürrwurz, Greisenblume, Hexenkraut, Kanadische Dürrwurz - Verwendete Pflanzenteile:
Ganzes Kraut - Inhaltsstoffe:
Gerbstoffe, Gerbsäuren, ätherische Öle (Citronellal, Linalol), Flavonoide, Cholin, Kaffeesäure, Beta-Sitosterol - Sammelzeit:
Juni bis Oktober
Anwendung Obwohl das Kanadische Berufkraut in Europa nicht weit verbreitet ist, findet es in Nordamerika vielfältige Verwendung.
Zubereitung als Tee:
Um einen Heiltee herzustellen, übergießen Sie einen Teelöffel frisches oder getrocknetes Kraut mit 250 ml kochendem Wasser. Lassen Sie die Mischung zehn Minuten ziehen, dann abseihen und trinken. Es wird empfohlen, täglich bis zu drei Tassen zu genießen.
Tinktur:
Alternativ kann aus dem Kanadischen Berufkraut eine Tinktur hergestellt werden, die als Ersatz für den Tee verwendet werden kann.
Wirkung bei Durchfall und Blutungen:
Die Hauptanwendung des Kanadischen Berufkrauts ist die Bekämpfung von Durchfall, auch bei Typhus wurde es traditionell eingesetzt. Zudem wird es aufgrund seiner blutstillenden Eigenschaften sowohl bei inneren als auch äußeren Blutungen verwendet, wenn auch andere Kräuter in dieser Hinsicht effektiver sind.
Frauenheilkunde:
Das Kanadische Berufkraut kann gegen übermäßige Menstruationsblutungen und andere Blutungen aus der Gebärmutter eingesetzt werden. Es könnte ebenfalls den Wochenfluss nach der Geburt unterstützen und Menstruationsschmerzen lindern. Der Inhaltsstoff Beta-Sitosterol, der im Kanadischen Berufkraut vorkommt, wirkt östrogenähnlich und könnte bei Wechseljahrsbeschwerden hilfreich sein.
Kulinarische Verwendung:
Die jungen Blätter des Kanadischen Berufkrauts können als Gewürz in Salaten, Kräuterquark oder Gemüsegerichten verwendet werden.
Geschichtliches:
Im 17. Jahrhundert nach Europa eingeführt, hat sich das Kanadische Berufkraut schnell verbreitet, da es zahlreiche Samen produziert und tiefwachsende Wurzeln hat, die ihm helfen, in trockenen Standorten zu gedeihen. Trotz dieser Verbreitung existiert seit der Antike keine traditionelle Anwendung in der europäischen Pflanzenheilkunde, da die Pflanze damals unbekannt war.
Berufkräuter wie das Kanadische Berufkraut wurden historisch verwendet, um vor bösen Geistern zu schützen, insbesondere bei Neugeborenen, um sie vor „Bösem“ zu bewahren.
Pflanzenbeschreibung:
Das Kanadische Berufkraut, das bis zu einen Meter hoch werden kann, wächst am besten auf kalkhaltigem Boden in sonnigen Lagen. Man findet es in Gärten, an Wegrändern und in Waldlichtungen. Die Pflanze ist einjährig und zeichnet sich durch ihre lanzettlichen Blätter aus, die in Quirlen am Stengel sitzen. ab Juli beginnen die dünnen, verzweigten Stängel mit der Blüte, und die kleinen Blüten erscheinen in lockeren Rispen.
Sammeltipps:
Die Ernte erfolgt während der Blütezeit, indem die gesamte oberirdische Pflanze etwa 20 cm über dem Boden abgeschnitten wird. Die Pflanzen sollten dann im Bund kopfüber an einem schattigen, luftigen Ort getrocknet werden. Nach dem Trocknen trennt man die Blätter und Blüten von den Stängeln, zerkleinert sie und bewahrt sie kühl und trocken auf.
Trotz seiner Stellung als „Unkraut“ ist das Kanadische Berufkraut eine Pflanze mit nützlichen Heilkräften, die es wert ist, wiederentdeckt zu werden.