LexikonKaisersalat
Entdecken Sie den Estragon, ein aromatisches Küchenkraut, das nicht nur in der französischen und italienischen Küche beliebt ist, sondern auch vielfältige gesundheitliche Vorteile bietet! Mit seinen verdauungsfördernden Eigenschaften und unterstützenden Effekten bei Frauenbeschwerden ist Estragon ein wahres Multitalent. Erfahren Sie mehr über seine heilenden Wirkungen, Anwendungsmöglichkeiten und köstlichen Rezepte für die Kräuterküche!
Estragon – Das aromatische Küchenkraut mit heilenden Eigenschaften
Einführung Estragon ist nicht nur ein beliebtes Gewürz in der französischen und italienischen Küche, sondern hat auch eine Vielzahl von gesundheitsfördernden Eigenschaften. Sein charakteristischer Geschmack macht ihn zu einer idealen Ergänzung für viele Gerichte und unterstützt zudem die Verdauung, insbesondere bei schwer verdaulichen Speisen. Weniger bekannt ist, dass Estragon auch als Heilpflanze geschätzt wird.
Steckbrief
- Heilwirkungen:
- Beruhigend
- Harntreibend
- Schmerzstillend
- Nierenanregend
- Stoffwechselanregend
- Menstruationsfördernd
- Anwendungsbereiche:
- Appetitlosigkeit
- Blähungen
- Fieber
- Frühjahrsmüdigkeit
- Gallenschwäche
- Gicht
- Husten
- Magenschwäche
- Muskelkrämpfe
- Nervosität
- Rekonvaleszenz
- Rheuma
- Schlaflosigkeit
- Schluckauf
- Vitamin-C-Mangel
- Wechseljahrsbeschwerden
- Wurmbefall
- Zahnschmerzen
- Ödeme
- Übelkeit
- Wissenschaftlicher Name:
Artemisia dracunculus - Pflanzenfamilie:
Korbblütler (Asteraceae) - Englischer Name:
Tarragon - Volkstümliche Namen:
Bertram, Biertram, Drachantkraut, Dragon, Eierkraut, Kaisersalat, und viele mehr. - Verwendete Pflanzenteile:
Blühendes Kraut - Inhaltsstoffe:
Ätherische Öle, Asparagin, Beta-Sitosterol, Carvon, Cumarine, Estragol, Eugenol, Gerbstoffe, Vitamin C, Zink und weitere. - Sammelzeit:
Mai bis Juli
Anwendung
Verdauungstonikum:
Der Estragon wird hauptsächlich zur Stärkung der Verdauungsorgane eingesetzt. Seine Bitterstoffe fördern die Bildung von Magensäften, was ihn zu einer idealen Ergänzung für reichhaltige Speisen macht. Estragon-Tee kann gegen Blähungen helfen und den Appetit anregen, insbesondere nach längeren Krankheitsepisoden. Auch bei Schluckauf kann das Kauen frischer Estragonblätter hilfreich sein, und er soll zudem gegen Wurmbefall unterstützen, wenn reichlich Tee konsumiert wird.
Stoffwechsel anregend:
Estragon kann in Form von Tee die Nierenaktivität anregen und den Stoffwechsel fördern. Dadurch ist er hilfreich bei rheumatischen Erkrankungen und Gicht, da er überschüssige Flüssigkeit aus dem Körper ausschwemmt.
Unterstützung bei Frauenbeschwerden:
Die Phytosterole im Estragon regulieren den Menstruationszyklus und können verspätete Monatsblutungen auslösen. Daher sollte Estragon während der Schwangerschaft vermieden werden. In den Wechseljahren kann er jedoch wertvolle Linderung bei typischen Beschwerden bieten.
Weitere Einsatzgebiete:
Estragon hat auch eine positive Wirkung auf Husten und kann bei Erkältungen zur Fiebersenkung beitragen. Dank seines Vitamin-C-Gehalts ist er eine gute Unterstützung gegen Frühjahrsmüdigkeit und Mangelerscheinungen. Seine beruhigenden Eigenschaften helfen zudem bei nervöser Unruhe und Schlafproblemen.
Äußere Anwendung:
Bei Zahnschmerzen oder rheumatischen Gelenkschmerzen können Breiumschläge aus frischen Estragonblättern auf die betroffenen Stellen aufgetragen werden.
Küchengewürz:
In der Küche spielt Estragon eine zentrale Rolle, besonders in der französischen Küche und in der Mittelmeerregion. Aufgrund seines starken Aromas sollte er jedoch sparsam verwendet werden, um andere Geschmäcker nicht zu übertönen. Estragon gehört zu den "fines herbes" und wird oft in Estragon-Essig, Mayonnaise oder Salatsaucen verwendet. Auch zum Würzen von eingelegten Gemüsesorten findet er häufig Anwendung.
Geschichtliches:
Der Estragon stammt vermutlich aus dem Fernen Osten und war bereits im alten China zwischen 1000 und 2000 v. Chr. als Gewürz bekannt. Während die Römer ihn nicht verwendeten, fanden die Araber seinen Weg nach Europa, wo er als "tarhun" bekannt war und schließlich in Italien im 13. Jahrhundert erwähnt wurde. In Mitteleuropa erlangte Estragon erst im 16. Jahrhundert Popularität und wurde von Tabernaemontanus als "Drakonkraut" beschrieben.
Pflanzenbeschreibung:
Der Estragon ist in Südeuropa und Asien heimisch und gehört zur Familie der Korbblütler. Er wächst in warmen, sonnigen Lagen und liebt nährstoffreiche, gut durchlüftete Böden. Estragon kann bis zu 1,20 m hoch werden, unter optimalen Bedingungen sogar über 2 m. Die mehrjährige Staude treibt im Frühling kräftige Triebe aus und blüht von Mai bis Juli mit kleinen, kugelförmigen, grünlichen Blüten.
Anbautipps:
Für einen erfolgreichen Anbau benötigt der Estragon warmen, sonnigen Standorte mit gut durchlüftetem, nährstoffreichem Boden. Die Pflanze kann durch Teilung, Ableger oder Aussaat vermehrt werden. Jungpflanzen sollten im ersten Jahr gut vor Unkraut geschützt werden, damit sie kräftig wachsen können. Bei Bedarf sind Stützhilfen ratsam, um die hohen Stängel zu unterstützen.
Sammeltipps:
Estragon kann ab dem Frühjahr geerntet werden. Um das Aroma zu intensiveren, empfiehlt es sich, bis zum Beginn der Blüte zu warten. Die geschnittenen Stängel können in trockenen Bündeln aufgehängt werden, um zu trocknen. Die trockenen Blätter sollten in einem dunklen Glas aufbewahrt werden, um die Aromen zu erhalten.
Estragon ist somit nicht nur ein aromatisches Küchenkraut, sondern auch eine wertvolle Heilpflanze mit einer Vielzahl von Anwendungen, die sowohl in der Küche als auch in der Volksheilkunde geschätzt wird.