LexikonHohes Fingerkraut
Entdecken Sie die Heilkräfte des Hohen Fingerkrauts! Diese faszinierende Pflanze, auch bekannt als Potentilla recta, begeistert mit ihren leuchtend schwefelgelben Blüten und vielseitigen Anwendungen. Lernen Sie, wie das Hohe Fingerkraut traditionell zur Behandlung von Durchfall und Wunden eingesetzt wurde und erfahren Sie mehr über seine Inhaltsstoffe und Anbautipps. Tauchen Sie ein in die Welt dieser wertvollen Pflanze und entdecken Sie ihre Rolle in der Naturheilkunde in unserem umfassenden Kräuterlexikon!
Hohes Fingerkraut (Potentilla recta L.)
Überblick Das Hohe Fingerkraut ist eine schillernde Pflanze mit schwefelgelben Blüten, die häufig an Straßenböschungen und Magerwiesen zu finden ist. Es ist in Europa, großen Teilen Asiens und Nordamerika verbreitet, jedoch seltener anzutreffen als andere Fingerkräuter. Je nach Standort existieren verschiedene Unterarten, die zahlreiche Unterschiede im Aussehen aufweisen können. In der Heilkunst spielt das Hohe Fingerkraut eine untergeordnete Rolle, es wurde jedoch traditionell zur Wundbehandlung und gegen Durchfall eingesetzt.
Steckbrief
- Hauptanwendungen: Durchfall, Wunden
- Heilwirkungen:
- Adstringierend
- Antibakteriell
- Antidiarrhoisch
- Antiinflammatorisch
- Antioxidativ
- Antiviral
- Entzündungshemmend
- Immunstimmulierend
- Stopfend
- Anwendungsbereiche:
- Durchfall
- Hautkrankheiten
- Wunden
- Zahnfleischentzündungen
- Wissenschaftlicher Name: Potentilla recta L.
- Pflanzenfamilie: Rosengewächse (Rosaceae)
- Englischer Name: Rough-Fruited Cinquefoil, Sulphur Cinquefoil
- Volkstümliche Namen: Aufrechtes Fingerkraut, Hohes Fingerkraut
- Verwendete Pflanzenteile: Blätter, Wurzel
- Inhaltsstoffe: Fettsäuren, Flavonoide, Gerbstoffe, Triterpene
- Sammelzeit:
- Blätter: Frühling, Sommer
- Wurzel: Herbst
- Nebenwirkungen: Narbenbildung
Anwendung
Tee Für einen effektiven Tee werden 1 Teelöffel Wurzeln mit 250 ml kochendem Wasser übergossen. Nach 5 Minuten Ziehzeit wird der Tee abgeseiht und lauwarm ungesüßt getrunken, um gegen Durchfall zu helfen.
Mundspülung Das Gurgeln mit dem frisch zubereiteten Tee kann Entzündungen im Mundraum lindern.
Umschlag Ein Breiumschlag aus frischen, zerquetschten Blättern hilft bei kleineren oder schwer heilenden Wunden sowie einigen Hautkrankheiten. Beachten Sie, dass die Inhaltsstoffe eine Narbenbildung begünstigen können.
Geschichtliches
Die verschiedenen Fingerkräuter wurden bereits in der Antike und im Mittelalter als Heilpflanzen geschätzt. Das Hohe Fingerkraut fand jedoch weniger Anwendung, da seine heilende Wirkung nicht so stark ist und es viel seltener vorkommt als seine Verwandten. In Notzeiten waren die Samen sogar als Nahrungsmittel dienlich. Heutzutage wird das Hohe Fingerkraut häufig als Zierpflanze in Gärten kultiviert.
Pflanzenbeschreibung
Das Hohe Fingerkraut ist im mittleren und südöstlichen Europa heimisch und wächst bevorzugt an Wegen und auf Magerrasen. Diese mehrjährige Pflanze erreicht eine Höhe von 30 bis 70 Zentimetern. Ihre Stängel und Blätter sind behaart, während die handförmigen Blätter zählig sind und die Blättchen eine Länge von 2 bis 9 cm aufweisen. Zwischen Mai und August erscheinen die charakteristischen schwefelgelben Blüten an verzweigten Stielen und haben einen Durchmesser von 20 bis 25 mm. Aus den Blüten entwickeln sich von Spätsommer bis in den Spätherbst die Samen.
Anbautipps
Die Aussaat sollte im frühen Frühjahr in Töpfen erfolgen, da das Hohe Fingerkraut ein Kaltkeimer ist. Im darauffolgenden Jahr kann die Pflanze in der frostfreien Zeit ins Freiland gesetzt werden. Bevorzugt wird ein halbschattiger bis sonniger Standort und ein trockener Boden.
Sammeltipps
Die Wurzel wird im Herbst ausgegraben, gereinigt und zerkleinert. Anschließend sollte sie an einem luftigen Ort gut durchtrocknen.