LexikonHerbstzeitlose
Entdecken Sie die faszinierende Herbstzeitlose (Colchicum autumnale), eine wunderschöne, aber hochgiftige Pflanze, die im Herbst ihre beeindruckenden Blüten entfaltet. Oft verwechselt mit Krokussen, ist die Herbstzeitlose nahezu das einzige Mittel, das bei akuten Gichtanfällen wirksam ist. Erfahren Sie mehr über ihre medizinischen Anwendungen, die Vorsichtsmaßnahmen bei der Verwendung und die spannende Geschichte dieser einzigartigen Pflanze. Lassen Sie sich von der Schönheit und der Komplexität der Herbstzeitlose überraschen!
Herbstzeitlose (Colchicum autumnale) – Eine faszinierende, aber hochgiftige Pflanze
Im Herbst entfaltet die Herbstzeitlose ihre Blüten, die an Krokusse oder Safran erinnern. Ganz ohne Blätter treten diese schönen Blüten in Erscheinung und scheinen sich in der Jahreszeit verloren zu haben. Trotz ihrer malerischen Erscheinung ist die Herbstzeitlose eine stark giftige Pflanze, die nur in kontrollierten medizinischen Anwendungen, wiezu akuten Gichtanfällen, eingesetzt werden sollte.
Aufgrund ihrer Giftigkeit ist eine Verwendung der Herbstzeitlose nur unter ärztlicher Aufsicht möglich. Sie gilt als nahezu das einzige Mittel, das wirksam bei einem akuten Gichtanfall hilft.
Steckbrief der Herbstzeitlose
- Giftigkeit:
Achtung! Stark giftig. Nur in verschriebenen Fertigpräparaten oder homöopathisch anwenden (ab D4)!
- Haupt-Anwendungen:
Gicht - Heilwirkungen:
- Anwendung in verschiedenen medizinischen Bereichen
- Anwendungsbereiche:
- Fertigpräparate
- Hautkrebs
- Leukämie
- Neuralgien
- Rheuma
- Darmentzündung
- Durchfall
- Erbrechen
- Herzstörungen
- Kopfneuralgien
- Magenentzündung
- Reizhusten
- Übelkeit
- Wissenschaftlicher Name:
Colchicum autumnale - Pflanzenfamilie:
Colchicum autumnale - Englischer Name:
Autumn Crocus - Volkstümliche Namen:
Aegidibleamerl, Butterwecken, Giftblume, Herbstblume, Nackte Jungfer, und viele mehr. - Verwendete Pflanzenteile:
Knolle, Samen - Inhaltsstoffe:
Colchicin, weitere Alkaloide, Öle, Proteine, Gerbstoffe - Sammelzeit:
Anwendung der HerbstzeitloseAchtung! Stark giftig. Die Herbstzeitlose sollte ausschließlich in verschriebenen Fertigpräparaten oder homöopathisch verwendet werden. Die Fertigpräparate werden in der Regel aus den Knollen der Pflanze hergestellt, wobei ein exakt überprüfter Gehalt des giftigen Alkaloids Colchicin entscheidend ist.
Diese Pflanze hilft vor allem bei akuten Gichtanfällen, weil sie die weißen Blutkörperchen in dem entzündeten Gewebe des betroffenen Gichtgelenks beeinflusst. Für eine dauerhafte Behandlung der Gicht oder zur Senkung der Harnsäurewerte im Blut ist die Herbstzeitlose jedoch nicht geeignet. Darüber hinaus wird sie gegen Neuralgien, rheumatische Schmerzen sowie bestimmte Formen von Leukämie und Hautkrebs eingesetzt.
Präparate der Herbstzeitlose müssen vom Arzt verordnet werden und sollten nur so angewendet werden, wie empfohlen.
Giftwirkung Bei einer Vergiftung durch das Zellgift Colchicin treten zunächst Blutfülle und Lähmung der Kapillargefäße auf, gefolgt von heftigen Blutungen. Weitere Symptome sind Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Koliken, starker Durst, Angstzustände, Schwindelanfälle, Delirium und im schlimmsten Fall Herzversagen. Schwere Vergiftungen können tödlich sein.
Homöopathische Anwendung In der Homöopathie kann Colchicum je nach Symptomatik der Vergiftung angewendet werden. Ab der Potenz D4 wird es genutzt, um gegen Erbrechen, Durchfall, Herzbeschwerden und andere Symptome vorzugehen. Eine besondere Überempfindlichkeit gegen Speisengerüche spielt hierbei eine wesentliche Rolle, da sie bereits Übelkeit auslösen kann.
Geschichtliches Historisch galt die Herbstzeitlose als Pflanze, die mit der Hexe Medea aus der griechischen Mythologie in Verbindung stand, was ihren wissenschaftlichen Namen Colchicum erklärt. Aufgrund ihrer Blütezeit im Herbst wurde sie früher als Winterkünderin geschätzt, die vor winterlichen Schäden schützen sollte. Die zerriebenen Blüten wurden auf die Hände gerieben, um Frostschäden zu verhindern.
In der Volksmedizin war eine Tinktur aus den Samen der Herbstzeitlose zur Behandlung von Gichtanfällen verbreitet, jedoch aufgrund der unberechenbaren Wirkstoffgehalte gefährlich.
Pflanzenbeschreibung der Herbstzeitlose Die Herbstzeitlose ist in Mitteleuropa heimisch und bevorzugt Wiesen und Weiden als Standort. Sie ist eine mehrjährige Pflanze, die durch ihre robuste Zwiebel überwintert. Im Frühjahr erscheinen elliptische, spitze Blätter, die leicht mit Bärlauch- oder Maiglöckchenblättern verwechselt werden können.
Die charakteristischen krokusähnlichen Blüten blühen von Ende August bis Anfang November und sind rosa bis violett. Aus diesen Blüten entwickeln sich bis zum Sommer kleine Kapseln mit zahlreichen Samen.
Anbautipps Die Herbstzeitlose gedeiht am besten in leicht saurem, durchlässigem Boden und an einem Standort, der Halbschatten bietet. Sie kann jedoch auch an sonnigen Orten wachsen, solange es nicht zu heiß ist. Die einfachste Methode ist das Stecken der Knollen, die im Juli 5 bis 10 cm tief eingepflanzt werden.
Eine Vermehrung durch Samen ist ebenfalls möglich, benötigt aber oft bis zu 18 Monate bei 15°C. Die Samen sollten in ein Saatbeet oder kaltes Frühbeet gesät werden.
Sammeltipps