LexikonHasenohr (Melisse)
Entdecken Sie die vielseitige Melisse (Melissa officinalis), eine wunderbare Heilpflanze mit einem erfrischenden zitronigen Aroma! Ursprünglich aus dem Mittelmeerraum stammend, hat sich die Melisse in Gärten weltweit etabliert und begeistert mit ihren beruhigenden Wirkungen auf das Nervensystem. Sie hilft bei Nervosität, Schlafstörungen und Verdauungsproblemen und wird traditionell in Tees und Tinkturen verarbeitet. Lassen Sie sich von den zahlreichen Anwendungsmöglichkeiten und der Geschichte dieser wertvollen Pflanze inspirieren!
Melisse – Die Heilpflanze mit zitronenfrischem Aroma
Einführung Die Melisse (Melissa officinalis) ist eine Pflanze, die ursprünglich aus Südeuropa stammt. Aufgrund ihrer vielfältigen heilenden Eigenschaften wird sie seit Jahrhunderten in mitteleuropäischen Gärten kultiviert. Im Mittelalter wurde sie sogar per Verordnung in jedem Klostergarten gefordert, da ihr Wert hochgeschätzt wurde. Auch bekannt als Zitronenmelisse, verströmt sie beim Zerreiben einen angenehmen, zitronigen Duft.
Einmal in einem Garten etabliert, breitet sie sich schnell aus und bietet eine hervorragende Quelle für Tees und Heilmittel. Die Hauptanwendung der Melisse liegt in der Beruhigung des Nervensystems, wodurch sie bei nervösen Herzbeschwerden, Schlafstörungen, Unruhe und anderen Stresssymptomen Linderung verschaffen kann.
Steckbrief
- Hauptanwendungen:
Unruhe, Nervosität - Heilwirkungen:
- Anregend
- Antibakteriell
- Aufmunternd
- Beruhigend
- Entspannend
- Krampflösend
- Kühlend
- Menstruationsfördernd
- Pilzhemmend
- Schmerzstillend
- Schweißtreibend
- Virushemmend
- Anwendungsbereiche:
- Angstzustände
- Appetitlosigkeit
- Asthma
- Augenringe
- Blutergüsse
- Blähungen
- Bronchitis
- Erkältungen
- Fieber
- Geschwüre
- Gicht
- Grippe
- Nervös bedingte Herzbeschwerden
- Husten
- Insektenstiche
- Ischias
- Kopfschmerzen
- Lippenherpes
- Magenkrämpfe
- Magenbeschwerden
- Menstruationsschmerzen
- Migräne
- Milchstau
- Neuralgien
- Ohrenschmerzen
- Periodenkrämpfe
- Quetschungen
- Reizbarkeit
- Rheuma
- Schlafstörungen
- Sodbrennen
- Unruhezustände
- Unterleibserkrankungen
- Wechseljahrsbeschwerden
- Wunden
- Zahnschmerzen
- Wissenschaftlicher Name:
Melissa officinalis - Pflanzenfamilie:
Lippenblütler (Lamiaceae) - Englischer Name:
Balm - Alternative Namen:
Bienenfang, Bienenkraut, Zitronenmelisse, Gartenmelisse und viele mehr - Verwendete Pflanzenteile:
Ganze Pflanze - Inhaltsstoffe:
Ätherisches Öl, Bitterstoffe, Gerbstoffe, Schleim, Glykoside, Saponin, Thymol - Sammelzeit:
Juni/Juli
Anwendung Die Melisse findet in der Volksheilkunde breite Anwendung und wird häufig zur Linderung verschiedenster Beschwerden eingesetzt. Jedoch wird in der Schulmedizin vor allem ihre beruhigende Wirkung bei Unruhe und Schlafstörungen anerkannt.
Innerliche Anwendung als Tee:
Dank ihres angenehmen Zitronenaromas ist Melisse ideal zur Teezubereitung geeignet. Sie kann sowohl als reiner Melissentee genossen werden als auch in Teemischungen verwendet werden. Abends stärkt Melissentee das Ruhegefühl und fördert das Einschlafen; morgens wirkt er hingegen erfrischend und anregend. Bei Erkältungen erleichtert Melisse die Atmung und kann Asthmatikern helfen. Zudem unterstützt sie die Verdauung und kann schmerzlindernd bei Menstruationsbeschwerden wirken.
Innerliche Anwendung als Tinktur:
Melissenblätter können auch zur Herstellung einer Tinktur verwendet werden, die bei ähnlichen Beschwerden eingesetzt werden kann, jedoch ohne die entspannende Wirkung eines warmen Tees.
Äußere Anwendung:
Melissentee kann auch zur äußeren Anwendung dienen. Tränken Sie dafür ein Baumwolltuch in Melissentee und legen Sie es auf die betroffenen Stellen, um Geschwüre, Blutergüsse oder Insektenstiche zu behandeln. Ebenso kann der käufliche Melissengeist bei Rheuma und Prellungen lindernd wirken.
Ätherisches Öl:
Das ätherische Öl der Melisse ist sehr kostbar und wird oft aus anderen Zitrusfrüchten synthetisch hergestellt. Echte Melissenöle können äußerlich gegen Lippenherpes eingesetzt werden und fördern eine schnellere Heilung.
Kulinarische Verwendung:
In der Küche ist Melisse ein erfrischendes Gewürzkraut für Salate und exotische Gerichte. Sie verleiht Tees ein frisches Aroma und ist besonders im Sommer beliebt.
Geschichtliches Bereits in der Antike empfahlen Dioskurides und Plinius die Melisse als Heilkraut. In der arabischen Medizin wurde ihre entspannende Wirkung hoch geschätzt. Im 10. Jahrhundert begann man sie in Spanien zu kultivieren. Karl der Große ordnete an, dass Melisse in jedem Klostergarten wachsen sollte, und auch Hildegard von Bingen nutzte sie zur Stärkung des Herzens.
Im 17. Jahrhundert wurde der berühmte Melissengeist in Paris eingeführt und ist bis heute beliebt. Diese Mischung aus Alkohol und verschiedenen ätherischen Ölen, inklusive Melissenöl, ist bekannt für ihre heilende Wirkung.
Pflanzenbeschreibung Die Melisse wächst ursprünglich im Mittelmeerraum und wurde bereits im Mittelalter in Klostergärten kultiviert. Sie bevorzugt sonnige, windgeschützte Standorte und benötigt ausreichend Feuchtigkeit. Die mehrjährige Pflanze sprießt im Frühjahr und erreicht bis zu 70 cm Höhe. Sie entwickelt weisse Lippenblüten, die inquirlförmigen Blütenständen angeordnet sind.
Anbautipps Melisse kann leicht in Töpfen gezogen werden. Nach der Keimung sollte sie an einem warmen, geschützten Standort ausgepflanzt werden. Der Boden sollte gut durchlässig sein, und im ersten Jahr sollte sie nicht zu stark geerntet werden, um die Pflanze zu stärken.
Sammeltipps Um die blühenden Triebe zurückzuschneiden und das Wachstum zu fördern, empfiehlt es sich, die Melisse im Juni zu schneiden. Die geschnittenen Teile sollten zügig im Schatten getrocknet werden, und der Kontakt mit Metall sollte vermieden werden, um die Qualität der getrockneten Pflanzen zu bewahren.