LexikonGottesgnadenkraut
Entdecken Sie das Gottesgnadenkraut (*Gratiola officinalis*), eine seltene und faszinierende Pflanze mit hübschen weißen Blüten! Trotz seines einladenden Namens ist das Gottesgnadenkraut giftig und sollte nur in homöopathischen Anwendungen genutzt werden. Erfahren Sie mehr über seine historischen Verwendungsmöglichkeiten, potenziellen Heilwirkungen und die Vorsichtsmaßnahmen, die bei dieser schützenswerten Art zu beachten sind!
Gottesgnadenkraut (Gratiola officinalis): Die seltene und giftige Heilpflanze
Einführung in das Gottesgnadenkraut
Das Gottesgnadenkraut, bekannt für seine hübschen weißen Blüten, ist in der freien Natur kaum noch zu finden und gilt als selten. Trotz seines vielversprechenden Namens ist es giftig und die Anwendung in der modernen Heilpflanzenkunde ist stark zurückgegangen. Nur in der Homöopathie wird das Gottesgnadenkraut weiterhin unter dem Namen "Gratiola" verwendet, da die Giftigkeit durch die Potenzierung gemildert wird.
Steckbrief des Gottesgnadenkrauts
- Giftigkeit:
- Achtung! Stark giftig – nur in homöopathischen Fertigpräparaten oder äußerlich anwenden.
- Heilwirkungen:
- Abführend
- Harntreibend
- Herzstärkend
- Menstruationsfördernd
- Anwendungsbereiche:
- Früher bei Verstopfung, Gallebeschwerden, Geschwüren, Herzschwäche, Leberbeschwerden, Wassersucht, und Ödemen.
- Homöopathisch (D3 - D12) auch bei Darmentzündungen, Hautausschlägen, Kopfschmerzen, und Rheuma.
- Wissenschaftlicher Name:
- Gratiola officinalis
- Pflanzenfamilie:
- Wegerichgewächse (Plantaginaceae)
- Englischer Name:
- Common Hedgehyssop
- Verwendete Pflanzenteile:
- Kraut
- Inhaltsstoffe:
- Glykoside (Cucurbitacin, Gratiotoxin), Ätherisches Öl, Bitterstoffe, Gerbstoffe, Saponine
- Sammelzeit:
- Juni bis August
Anwendungsmöglichkeiten
1. Homöopathische Anwendung:
- Das Gottesgnadenkraut kann nur in homöopathischen Potenzen (D3 bis D12) angewendet werden. Es kann bei Verdauungsproblemen, Hautausschlägen, und Kopfschmerzen unterstützt werden.
2. Äußere Anwendung:
- Aufgrund von starker Hautreizungen und Giftigkeit sollte äußerliche Anwendung unbedingt vermieden werden.
Giftwirkung und Erste Hilfe
Das Gottesgnadenkraut ist stark giftig. Symptome einer Vergiftung können Übelkeit, Erbrechen, Bauchkrämpfe und im schlimmsten Fall Atemlähmung umfassen. Bei Verdacht auf eine Vergiftung sollte sofort ein Arzt aufgesucht werden.
Geschichtliches
Im späten Mittelalter wurde das Gottesgnadenkraut häufig gegen Krankheiten wie epileptische Anfälle eingesetzt. Es war in der Volksmedizin geschätzt, aber die oftmals aufgetretenen Nebenwirkungen führten zu einem Rückgang seiner Anwendung.
Pflanzenbeschreibung
Das Gottesgnadenkraut ist eine mehrjährige Pflanze, die bis zu 40 cm hoch wird. Sie bevorzugt feuchte Standorte wie Gräben und Ufer. Ihre weißen, röhrenförmigen Blüten blühen von Juni bis August und entwickeln sich zu kleinen Kapseln mit zahlreichen Samen.
Anbautipps
Das Gottesgnadenkraut benötigt feuchte, sonnige Standorte. Am besten verwendet man fertige Pflanzen, da die Anzucht aus Samen weniger erfolgreich ist. Bitte beachten Sie, dass das Sammeln in der Natur aufgrund seiner Seltenheit und Giftigkeit nicht gestattet ist.
Fazit