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Entdecken Sie den faszinierenden Seidelbast (Daphne mezereum), einen kleinen Strauch mit besonderen Eigenschaften und beeindruckenden Legenden! Trotz seiner Schönheit und seines aromatischen Dufts ist der Seidelbast hochgiftig, weshalb er nur in homöopathisch verdünnter Form verwendet werden sollte. Erfahren Sie, wie dieser Strauch bei Hautproblemen und Schmerzen helfen kann und welche historischen Anekdoten ihn umgeben. Tauchen Sie ein in die Welt des Seidelbasts und lernen Sie, wie Sie seine kraftvolle Wirkung verantwortungsbewusst nutzen können!
Seidelbast – Die Giftige Schönheit mit Besonderheiten
Einführung Der Seidelbast (Daphne mezereum) ist ein kleiner Strauch, der häufig als Zierpflanze in Gärten zu finden ist, aber auch wild in Laubwäldern wächst. Auffällig ist, dass die schmackhaften Blüten direkt am Stamm der Zweige wachsen. Trotz seiner eleganten Erscheinung ist der Seidelbast stark giftig: Bereits bei Berührung der Zweige kann es zu Hautreizungen kommen, und der Verzehr der roten Beeren kann tödlich sein. In der Heilkunde darf der Seidelbast nur homöopathisch in stark verdünnter Form angewendet werden. Ab der Potenz D4 wird er erfolgreich gegen Hautprobleme wie Ekzeme und gegen Kopfschmerzen eingesetzt.
Steckbrief
- Giftigkeit:
Achtung! Stark giftig. Nur in verschriebenen Fertigpräparaten oder homöopathisch angewendet.
- Hauptanwendungen:
- Ekzeme (homöopathisch)
- Zahnschmerzen (homöopathisch)
- Heilwirkungen:
- Hautreizend
- Harntreibend
- Anwendungsbereiche:
- Blasenkrämpfe
- Hautkrankheiten
- Gelenkschmerzen
- Gürtelrose
- Migräne
- Neurodermitis
- Wissenschaftlicher Name:
Daphne mezereum - Pflanzenfamilie:
Seidelbastgewächse (Thymelaeaceae) - Volkstümliche Namen:
Kellerhals, Wilder Holler, Giftbeere u.v.m. - Verwendete Pflanzenteile:
Rinde - Inhaltsstoffe:
Daphnetoxin, Daphnin, Mezerin, Flavonoide, Hesperidin
Anwendung Aufgrund der hohen Giftigkeit darf der Seidelbast nicht als reguläre Heilpflanze verwendet werden. Homöopathisch kann der Seidelbast jedoch ab der Potenz D4 eingenommen werden, vor allem zur Behandlung von juckenden Hautentzündungen, die Bläschen bilden. Besonders wird er bei Gürtelrose eingesetzt, da er Symptome lindern kann.
Äußere Anwendung:
In der Volksheilkunde wird eine stark verdünnte Tinktur verwendet, um rheumatische Schmerzen zu lindern. Hierbei sollte jedoch Vorsicht walten, da die Anwendung schmerzhaft und riskant sein kann.
Vergiftungserscheinungen:
Der Seidelbast ist potenziell tödlich. Bereits durch Hautkontakt können Reizungen und Blasen entstehen. Wenn die Beeren verzehrt werden, kommt es zu schweren Vergiftungen mit Symptomen wie Brennen im Mund und Rachen, Übelkeit, Durchfall und sogar Lähmungserscheinungen. Bei Verdacht auf eine Vergiftung ist sofortige ärztliche Hilfe erforderlich.
Geschichte In der Folklore von Oberösterreich wird erzählt, dass der Seidelbast eine besondere Rolle beim Einzug Jesu in Jerusalem gespielt hat. Diese Anteilnahme soll ihm besondere Kräfte verliehen haben. Außerdem gab es verschiedene Bräuche rund um den Seidelbast, wie das Streuen der Blüten zur Heilung von Sodbrennen oder das Füttern von Pferden mit Beeren, um Glück herbeizuführen.
Pflanzenbeschreibung Der Seidelbast gedeiht in Europa und Nordasien, bevorzugt Waldränder und halbschattige Standorte. Der Strauch wird in der Regel zwischen 50 cm und 1 Meter hoch, kann jedoch unter optimalen Bedingungen auch die Höhe von 2 Metern überschreiten. Im zeitigen Frühjahr, bevor die Blätter austreiben, erscheinen die duftenden rosa Blüten, die in kleinen Gruppen wachsen. Nach der Blüte bilden sich die giftigen, roten Beeren aus, die für viele Tiere gefährlich, aber für Drosseln unbedenklich sind.
Anbautipps Obwohl der Seidelbast für seine Schönheit geschätzt wird, sollten Haushalte mit Kindern auf den Anbau verzichten, da die Pflanze stark giftig ist. Er bevorzugt nährstoffreichen, kalkhaltigen Boden und einen halbschattigen Standort. Um den Seidelbast zu vermehren, empfiehlt es sich, die Triebspitzen im Frühjahr als Stecklinge zu setzen. Bei der Pflege ist es wichtig, Handschuhe zu tragen, um Hautreizungen vorzubeugen.
Sammeltipps Das Sammeln des Seidelbastes ist nur von eigenen Pflanzen möglich, da die Art streng geschützt ist. Auch von eigenen Pflanzen sollte Abstand genommen werden, wenn es um die Zubereitung von Heilmitteln geht, da die Pflanze giftig ist. Bei Bedarf kann die Rinde junger Äste im Spätwinter geerntet werden, bevor die Pflanze blüht. Dabei sollte die Rinde sofort für die Herstellung einer Tinktur verwendet werden. Wichtig:
Immer stark verdünnt anwenden!