LexikonFingerhut
Entdecken Sie den Fingerhut (Digitalis purpurea) – eine auffällige Pflanze mit glockenförmigen Blüten, die nicht nur in Gärten, sondern auch in der Herzmedizin eine bedeutende Rolle spielt. Trotz seiner giftigen Eigenschaften werden die Wirkstoffe des Fingerhuts zur Behandlung von Herzschwäche eingesetzt. Informieren Sie sich über die Anwendungen, Wirkungen und Vorsichtsmaßnahmen dieser faszinierenden Heilpflanze!
Fingerhut (Digitalis purpurea) – Die beeindruckende, aber giftige Heilpflanze
Einleitung Der Fingerhut ist eine auffällige Pflanze mit markanten, glockenförmigen Blüten, die oft in Gärten zu finden ist. Trotz seiner Schönheit ist der Fingerhut stark giftig. Dennoch werden seine Wirkstoffe, die als Digitalisglykoside bekannt sind, in der Regel von Ärzten zur Behandlung von Herzschwäche verschrieben.
Steckbrief
- Wissenschaftlicher Name:
Digitalis purpurea - Pflanzenfamilie:
Wegerichgewächse (Plantaginaceae) - Englischer Name:
Foxglove - Volkstümliche Namen:
Fingerhütlein, Fuchskraut, Liebfrauenhandschuh - Verwendete Pflanzenteile:
Blätter - Inhaltsstoffe:
Digitalis-Glykoside, Digitoxin, Acetylcholin, Saponine - Giftigkeit:
Stark giftig, nur in verschriebenen Fertigpräparaten oder homöopathisch verwenden
Heilwirkungen und Anwendungsbereiche Der Fingerhut hat spezifische heilende Eigenschaften, insbesondere in der Herzmedizin:
- Herzstärkend:
Stärkt das Herz, verlangsamt die Herzfrequenz und verzögert die Erregungsüberleitung. - Anwendung bei Herzschwäche:
Vor allem in Form von Digitalispräparaten zur Behandlung von Herzinsuffizienz und Angina pectoris.
Anwendung
- Äußerliche Anwendung:
Abkochungen der Blätter können zur Wundheilung als Umschlag verwendet werden. - Homöopathische Anwendung:
In Verdünnungen (D6 bis D12) für Herzerkrankungen, Kurzatmigkeit und Schlafstörungen.
Achtung Die Anwendung des Fingerhuts sollte ausschließlich unter ärztlicher Aufsicht erfolgen, da die Pflanze extrem giftig ist. Selbst bei bestimmungsgemäßer Einnahme kann es häufig zu Vergiftungserscheinungen kommen.
Pflanzenbeschreibung Der Fingerhut wächst in Europa und bevorzugt kalkfreie Böden. Die bis zu zwei Meter hohe Pflanze hat große Blätter und eine charakteristische Blütenkerze, die sich nach der Sonne ausrichtet. Es gibt auch gelbe (Digitalis lutea) und wollige (Digitalis lanata) Fingerhüte, die ähnliche Wirkungen und Giftigkeit aufweisen.
Anbautipps Der Fingerhut lässt sich gut im Garten anbauen, benötigt jedoch halbschattige Standorte und kalkarmen, leicht sauren Boden. Achten Sie darauf, beim Umgang mit der Pflanze Handschuhe zu tragen, um Hautreaktionen zu vermeiden.