LexikonBlutwurz
Entdecken Sie die vielfältigen Heilkräfte der Blutwurz! Auch bekannt als Tormentill (Potentilla tormentilla), beeindruckt diese Pflanze mit leuchtend gelben Blüten und einem reichen Schatz an medizinischen Eigenschaften. Erfahren Sie, wie Blutwurz bei der Linderung von Entzündungen, Durchfall und Wunden helfen kann und entdecken Sie ihre vielseitigen Anwendungsmöglichkeiten als Tee oder Tinktur. Tauchen Sie ein in die Welt der Blutwurz und erfahren Sie alles über ihre heilenden Vorteile in unserem umfassenden Kräuterlexikon!
Blutwurz / Tormentill (Potentilla tormentilla)
Überblick Die Blutwurz ist eine mittelgroße, verzweigte Pflanze, die mit ihren leuchtend gelben Blüten auffällt. Der Name deutet bereits auf den roten Farbstoff im Wurzelstock hin, der in der Signaturlehre als Heilmittel gegen Blutungen betrachtet wurde. Dank ihres Gehalts an Gerbstoffen kann die Blutwurz Entzündungen im Mund- und Rachenraum lindern und gegen Durchfall wirken. Ihre wundheilenden und blutstillenden Eigenschaften machen sie auch zur idealen Wahl für die äußere Anwendung bei Wunden.
Steckbrief
- Haupt-Anwendungen: Mundschleimhautentzündung
- Heilwirkungen:
- Adstringierend
- Antibakteriell
- Blutstillend
- Blutzucker senkend
- Entgiftend
- Immunstimulierend
- Krampflösend
- Menstruationsfördernd
- Anwendungsbereiche:
- Abwehrschwäche
- Afterjucken
- Appetitlosigkeit
- Diabetes
- Durchfall
- Fieber
- Gicht
- Halsentzündung
- Hämorrhoiden
- Magenbeschwerden
- Mundschleimhautentzündung
- Quetschungen
- Rachenentzündungen
- Rheuma
- Verbrennungen
- Wunden
- Zahnfleischentzündungen
- Wissenschaftlicher Name: Potentilla tormentilla
- Pflanzenfamilie: Rosengewächse (Rosaceae)
- Englischer Name: Tormentil
- Volkstümliche Namen: Aufrechtes Fingerkraut, Dilledapp, Heideckern, Natternwurz, Rotwurz, Ruhrwurz, Siebenfinger, Tormentill
- Verwendete Pflanzenteile: Wurzelstock
- Inhaltsstoffe: Gerbstoffe, Gerbsäure, roter Farbstoff, Harz, Tormentillin, ätherisches Öl
- Sammelzeit: Spätherbst und zeitiges Frühjahr
Anwendung
Tee Blutwurz kann entweder als Tee oder Tinktur verwendet werden. Um einen Blutwurz-Tee zuzubereiten, übergießen Sie ein bis zwei Teelöffel Blutwurz mit einer Tasse kochendem Wasser und lassen diesen zehn Minuten ziehen. Nach dem Abseihen sollten Sie den Tee in kleinen Schlucken trinken. Es wird empfohlen, ein bis drei Tassen täglich zu konsumieren. Nach einer sechs Wochen langen Einnahme sollte eine Pause eingelegt werden, um Langzeitwirkungen zu vermeiden und die Wirksamkeit der Blutwurz zu erhalten.
Tinktur Um eine Blutwurz-Tinktur selbst herzustellen, geben Sie die Wurzeln in ein Schraubdeckelglas und bedecken diese mit Doppelkorn oder Weingeist. Lassen Sie die Mischung 2 bis 6 Wochen ziehen, bevor Sie sie abseihen und in eine dunkle Flasche abfüllen. Sie können die Tinktur ein- bis dreimal täglich in einer Dosis von 10-50 Tropfen einnehmen. Bei Bedarf kann sie mit Wasser verdünnt werden.
Innere Anwendungen Blutwurz kann innerlich gegen Verdauungsbeschwerden, Menstruationsbeschwerden, rheumatische Erkrankungen und Gicht eingesetzt werden. Zudem wird ihm nachgesagt, den Blutzuckerspiegel zu senken, was ihn als unterstützende Therapie bei Diabetes nützlich macht.
Äußere Anwendungen Äußerlich können Blutwurz-Tee oder verdünnte Tinktur in Form von Spülungen, Umschlägen, Bädern oder Waschungen verwendet werden. Diese Anwendung eignet sich besonders zur Linderung von Entzündungen im Mundraum sowie zur Behandlung von Wunden und juckenden Hautentzündungen.
Pflanzenbeschreibung
Die Blutwurz ist vorwiegend in Europa verbreitet und wächst bevorzugt auf mageren Wiesen, in Mischwäldern und auch in Niedermooren. Sie ist eine mehrjährige Pflanze und kann eine Höhe von bis zu 30 Zentimetern erreichen. Im Frühjahr entfalten sich aus dem Rhizom gefingerte Blätter mit gezacktem Rand. Die gelben Blüten erscheinen zwischen Mai und Oktober und besitzen normalerweise vier Blütenblätter, gelegentlich auch fünf oder sechs.
Anbautipps
Die Blutwurz bevorzugt gut durchlässige Böden und einen sonnigen bis halbschattigen Standort. Eine Aussaat im Frühling führt oft zu einer erfolgreichen Entwicklung der Pflanze.