LexikonBlutkraut (Johanniskraut)
Entdecken Sie das Johanniskraut – die strahlende Mittsommerpflanze, die seit Jahrhunderten für ihre heilenden Kräfte geschätzt wird! Vom 24. Juni, dem Johanni-Tag, bis zu den längsten Tagen des Jahres entfaltet diese Pflanze ihre leuchtend gelben Blüten und verbindet sich auf einzigartige Weise mit der Sonnenkraft. Erfahren Sie, wie das Johanniskraut Depressionen lindert, das Nervensystem stärkt und zahlreiche Anwendungen in der Frauenheilkunde bietet. Lassen Sie sich von den vielfältigen Heilwirkungen und der faszinierenden Geschichte dieser Pflanze inspirieren!
Johanniskraut – Die Strahlende Mittsommerpflanze
Das Johanniskraut ist die bekannteste Mittsommerpflanze und trägt seinen Namen vom Johanni-Tag, der am 24. Juni gefeiert wird. In den Tagen um die Sommersonnenwende entfaltet das Johanniskraut seine leuchtend gelben Blüten an Wegrändern, lichten Gebüschen, Böschungen und sogar auf Schuttplätzen.
Diese Pflanze ist eng mit der Sonne verbunden, die sie an den längsten Tagen des Jahres aufnimmt, um ihre Kraft in den dunklen Wintermonaten an uns Menschen abzugeben. Das Johanniskraut bringt wärmende Sonnenstrahlen in depressive Gemüter, eine Wirkung, die bereits Paracelsus im Mittelalter erkannte. Heutzutage wird dieses Wissen sogar von der Schulmedizin bekräftigt.
Steckbrief
- Haupt-Anwendungen:
Depressionen
- Heilwirkungen:
- abschwellend
- adstringierend
- antibakteriell
- beruhigend
- blutbildend
- blutstillend
- entzündungshemmend
- harntreibend
- krampflösend
- schleimlösend
- schmerzstillend
- tonisierend
- Anwendungsbereiche:
- Atemwege
- Bronchitis
- Fieber
- Halsentzündung
- Verdauungssystem
- Appetitlosigkeit
- Darmentzündung
- Durchfall
- Hämorrhoiden
- Magenbeschwerden
- Verdauungsschwäche
- Stoffwechsel
- Gicht
- Rheumatismus
- Harnorgane
- Bettnässen
- Blasenentzündung
- Frauenheilkunde
- Nervensystem
- Angstzustände
- Epilepsie
- Schlaflosigkeit
- Kopfschmerzen
- Migräne
- Neuralgien
- Bewegungsapparat
- Hautprobleme
- Wissenschaftlicher Name:
Hypericum perforatum - Pflanzenfamilie:
Hartheugewächse (Hypericaceae) - Englischer Name:
St. John’s Wort - Volkstümliche Namen:
Hartheu, Blutkraut, Frauenkraut, Johannisblut, Teufelsflucht - Verwendete Pflanzenteile:
Blühendes Kraut, Blüten - Inhaltsstoffe:
Hypericin, Hyperforin, Flavonoide, ätherisches Öl - Sammelzeit:
Ende Juni bis September
Anwendung des Johanniskrauts
Depressionen Die bekannteste Anwendung des Johanniskrauts ist die Behandlung leichter bis mittelschwerer Depressionen. Bereits im Mittelalter wurde es gegen Melancholie eingesetzt, bis die Schulmedizin in den 1970er Jahren die antidepressive Wirkung bestätigte. Die anerkannte Dosierung beträgt zwischen 900 mg und 1800 mg Johanniskrautextrakt täglich. Für eine sanftere Anwendung können Sie Johanniskraut-Tee zubereiten: Verwenden Sie ein bis zwei Teelöffel des Krautes pro Tasse und lassen Sie es fünf bis zehn Minuten ziehen.
Nervenmittel Das Johanniskraut ist auch wertvoll für das Nervensystem. Es hilft bei Nervosität, Schlaflosigkeit und Angstzuständen und kann Kopfschmerzen und Migräne lindern. Außerdem kann es bei leichten Fällen von Epilepsie unterstützend wirken, jedoch sollte dies stets ärztlich begleitet werden.
Verdauungsorgane Das Johanniskraut stärkt Magen und Darm, lindert Entzündungen und hilft gegen Durchfall. Zusätzlich kann das Johanniskrautöl zur Unterstützung der Verdauung eingenommen werden.
Frauenheilkunde Dank seiner krampflösenden Eigenschaften kann das Johanniskraut bei Menstruationsbeschwerden und in den Wechseljahren hilfreich sein. Zudem enthält es mit Beta-Sitosterol einen östrogenähnlichen Wirkstoff, der unregelmäßige Zyklen regulieren kann.
Äußere Anwendung Das leuchtend rote Johanniskraut-Öl, das aus den frischen Blüten gewonnen wird, ist besonders bekannt. Es hilft bei Muskelschmerzen, Zerrungen und Verletzungen. Auch bei leichten Verbrennungen und infizierten Wunden kann es lindernd wirken.
Pflanzenbeschreibung
Das Johanniskraut ist in Europa, Nordafrika und Nordasien heimisch und wächst an sonnigen, trockenen Standorten wie Wegrändern und Steinbrüchen. Diese mehrjährige Pflanze erreicht eine Höhe von etwa 50 bis 100 cm und zeigt im Hochsommer goldgelbe Blüten, die charakteristisch für ihre Art sind.
Anbautipps
Das Johanniskraut ist relativ pflegeleicht und kann gut im eigenen Garten angebaut werden. Es bevorzugt einen sonnigen, kalkhaltigen Standort. Die einfachste Methode ist das Ansäen im Frühling oder Hochsommer. Bei einer Anzucht in Töpfchen können die Pflanzen nach dem Erreichen einer Höhe von 10 cm ins Freiland gesetzt werden.
Sammeltipps
Für die Ernte des Johanniskrauts sammelt man die ganze blühende Pflanze oder die frisch aufgeblühten Blüten. Die besten Erntezeitpunkte sind um den 24. Juni. Das gesammelte Kraut sollte an einem luftigen, schattigen Ort zum Trocknen aufgehängt werden.