LexikonAsiatische Kermesbeere
LexikonAsiatische Kermesbeere
Entdecken Sie die faszinierende Welt der Asiatischen Kermesbeere! Diese vielseitige Pflanze (Phytolacca acinosa) ist nicht nur wegen ihrer auffälligen dunkelroten bis schwarzen Beeren bemerkenswert, sondern auch als Heilpflanze, die in der traditionellen asiatischen Küche und Medizin Verwendung findet. Lernen Sie die gesundheitlichen Vorteile, Anwendungen und die richtige Handhabung dieser Pflanze kennen, während Sie die potenziellen Risiken der Giftigkeit berücksichtigen. Tauchen Sie ein in unser umfassendes Kräuterlexikon und erfahren Sie mehr über die Asiatische Kermesbeere!
Asiatische Kermesbeere – Die vielseitige Heilpflanze
Überblick
Die Asiatische Kermesbeere (Phytolacca acinosa) ist eine bis zu 1,5 Meter hohe Pflanze, die auffällige dunkelrote bis schwarze Beeren trägt. Ursprünglich aus Asien stammt, wird sie in Europa zunehmend als Zierpflanze kultiviert und ist inzwischen teilweise verwildert. In ihrer Heimat werden die jungen Pflanzenteile als Gemüse oder Salat verzehrt und auch zu Heilzwecken genutzt.
Diese Pflanze ist jedoch giftig; besonders die rübenartige Wurzel birgt Risiken. Während die jungen Blätter und Triebe nur geringe Mengen Gift enthalten, nehmen die toxischen Eigenschaften mit dem Alter der Pflanze zu. Die Beeren verlieren beim Reifen zwar etwas Giftigkeit, die Samen bleiben jedoch potenziell gefährlich. Eine verwandte, giftigere Art ist die Amerikanische Kermesbeere.
Steckbrief
- Giftigkeit:
- Achtung! Leicht giftig. Nur in Fertigpräparaten, homöopathisch oder äußerlich anwenden.
- Haupt-Anwendungen: Husten
- Heilwirkung:
- Antiviral
- Entzündungshemmend
- Harntreibend
- Immunstärkend
- Schleimlösend
- Schmerzstillend
- Anwendungsbereiche:
- TCM
- Bakterieninfektionen
- Husten
- Pilzinfektionen
- Wunden
- Wissenschaftlicher Name: Phytolacca acinosa
- Pflanzenfamilie: Kermesbeerengewächse (Phytolaccaceae)
- Englischer Name: Indian poke, Indian pokeweed
- Volkstümliche Namen: Asiatische Kermesbeere, Shang Lu
- Verwendete Pflanzenteile: Beeren, Blätter, junge Triebe, Wurzel
- Inhaltsstoffe: Alpha-Spinasterol, Cyanfarbstoffe, Enzyme, fettes Öl, Histamin, Phytolaccatoxin
- Sammelzeiten:
- Junge Triebe: Frühling
- Blätter: Sommer
- Beeren: Herbst
- Wurzel: Herbst
- Kontraindikationen: Schwangerschaft, Stillzeit
- Nebenwirkungen: Vergiftungserscheinungen Anwendung Die interne Anwendung der Asiatischen Kermesbeere birgt gesundheitliche Risiken aufgrund der schwankenden Giftigkeit je nach Pflanzenteil. Insbesondere der Verzehr älterer Blätter oder der Samen sollte vermieden werden. Für die Zubereitung eines Tees übergießt man 1 Teelöffel getrockneter Blätter mit 250 ml kochendem Wasser, lässt diesen 5 Minuten ziehen und seih ihn ab. Dieser Tee kann gegen Rheuma helfen und äußerlich bei Hauterkrankungen Anwendung finden. Frische Triebe und junge Blätter können als Gemüse zubereitet werden: 15 Minuten kochen, Wasser abgießen und dann erneut mit frischem Wasser für weitere 15 Minuten kochen, um blutreinigende und harntreibende Effekte zu erzielen. Wurzelabkochungen, Extrakte und Tinkturen aus der Kermeswurzel sind bekannt für ihre immunsystemstärkenden Eigenschaften und werden gegen Immunschwäche, Gicht und Rheuma eingesetzt (diese Mittel sollten nicht selbst hergestellt werden). In der Homöopathie wird ein Mittel aus der frischen Wurzel hergestellt (Phytolacca D1
- D4) und bei Erkrankungen wie Angina eingesetzt. Geschichtliches Die Verwendung als Heilpflanze wurde vor etwa 2000 Jahren schriftlich dokumentiert. Vor allem die Wurzel „Shang Lu“ fand Verwendung in heiligen Ritualen zur Vertreibung von Geistern und Dämonen. Die Samen und Wurzelabkochungen wurden auch zur Bekämpfung von Schnecken eingesetzt. Pflanzenbeschreibung Die Asiatische Kermesbeere ist in Mittel
- und Südostasien heimisch. Sie zeigt eine Vorliebe für sonnige Standorte und kann in Europa verwildern. Die mehrjährige Pflanze erreicht Höhen von 1 bis 1,5 Metern. Die rübenförmige Wurzel ist giftig, und die eiförmigen Blätter tragen zur charakteristischen Erscheinung bei. Zwischen Mai und August erscheinen die weißen Blüten in traubenartigen Anordnungen, aus denen von Juni bis Oktober die dunklen, flachen Früchte wachsen.
Anbautipps
Die Aussaat erfolgt im Frühling, und die Vermehrung durch Wurzelteilung ist möglich. Die Kermesbeere benötigt lockeren, feuchten und durchlässigen Boden. Ein sonniger Standort und Winterschutz sind ebenfalls wichtig. In kälteren Regionen empfiehlt sich der Anbau in großen Töpfen.
Sammeltipps
Die jungen Triebe sollten im Frühling geerntet und nur gekocht konsumiert werden. Die Blätter können im Sommer gesammelt und getrocknet werden, während Beeren und Wurzeln im Herbst geerntet werden sollten. Diese sollten zügig getrocknet werden, da die Beeren und insbesondere der Wurzelsaft die Haut stark reizen können.