LexikonAronstab
Entdecken Sie die faszinierende Welt des Aronstabes! Diese bemerkenswerte Pflanze (Arum maculatum) mit ihren einzigartigen, pfeilförmigen Blättern und charakteristischen Blüten hat eine lange Geschichte in der Volksheilkunde. Trotz ihrer giftigen Eigenschaften wurde sie einst zur Behandlung von Atemwegserkrankungen genutzt. Erfahren Sie mehr über die Heilwirkung, Anwendungen und Risiken dieser besonderen Pflanze in unserem umfassenden Kräuterlexikon!
Aronstab – Die faszinierende, aber giftige Pflanze
Überblick Der Aronstab (Arum maculatum) ist eine bemerkenswerte Pflanze, die in Mittel- und Südeuropa heimisch ist. Früh im Jahr trifft man beim Waldspaziergang auf seine glänzenden, pfeilförmigen Blätter, die auf den ersten Blick harmlos wirken, doch sie enthalten stark ätzende Gifte. Bei der Blütezeit zeigt sich das charakteristische segelartige Hochblatt, das sofort verdeutlicht, dass es sich um eine besondere Pflanze handelt. Historisch gesehen war der Aronstab als Zauber- und Hexenpflanze bekannt und wurde trotz seiner Giftigkeit zur Behandlung von Atemwegserkrankungen eingesetzt, wenn auch in stark verdünnter Form.
Steckbrief
- Giftigkeit:
Achtung! Giftig. Nur in Fertigpräparaten, homöopathisch oder äußerlich anwenden.
- Heilwirkung:
- Schleimlösend
- Harntreibend
- Schweißtreibend
- Anwendungsbereiche:
- Asthma
- Furunkel
- Heiserkeit
- Husten
- Kehlkopfentzündung
- Krampfhafte Bronchitis
- Mundschleimhautentzündung
- Rheuma
- Schnupfen
- Wissenschaftlicher Name: Arum maculatum
- Pflanzenfamilie: Aronstabgewächse (Araceae)
- Englischer Name: Cuckoo pint
- Volkstümliche Namen: Ekelblume, Gefleckter Aronstab, Trommelsschlägel
- Verwendete Pflanzenteile: Wurzelstock, Blätter
- Inhaltsstoffe: Aroin, Coniin, Oxalat-Raphide, Oxalsäure, Stärke
- Sammelzeit: Achtung! Die Pflanze ist geschützt! (Blätter: April)
AnwendungAchtung! Der Aronstab ist giftig. Daher sollte er ausschließlich in Fertigpräparaten, homöopathisch oder als getrocknete, stark verdünnte Form verwendet werden. Aufgrund seiner scharfen Stoffe und der kristallartigen Nadeln (Oxalat-Raphide) wirkt der Aronstab sehr unangenehm, meist sogar brennend im Mund und kann wie eine Verätzung sein.
Früher wurde der Aronstab in der Volksheilkunde stark verdünnt verwendet, um Schmerzen in Hals und Rachen, sowie Erkältungen zu behandeln. Auch die Blätter wurden als Umschläge gegen Verstauchungen und rheumatische Beschwerden eingesetzt.
Die chinesische Variante des Aronstabes wird in homöopathischen niedrigen Potenzen (D2 bis D6) bei ähnlichen Beschwerden empfohlen.
Geschichtliches Die skurrile Form und das Vorkommen des Aronstabes führten dazu, dass er einst als Hexen- und Zauberpflanze betrachtet wurde. Er wurde für Liebeszauber eingesetzt und sollte auch vor Unholden schützen. In Hungerzeiten wurde die Knolle gekocht, getrocknet und als Nahrungsmittel verwendet, um die Giftstoffe zu neutralisieren.
Pflanzenbeschreibung Der Aronstab wächst bevorzugt in lichtdurchfluteten, nährstoffreichen Laub- und Mischwäldern und kann bis zu 40 cm hoch werden. Frisch treibt er die glänzenden Blätter im Frühjahr aus, die bereits beim Kosten stark brennen. Die Blütezeit beginnt im Mai, wenn die Knospen zu einem weißen Hochblatt aufblühen. Die gesamte Blüte hat einen unangenehmen Geruch für Menschen, ist jedoch verlockend für Insekten, die zur Bestäubung benötigt werden.
Alle Teile der Pflanze sind giftig, wobei die Giftwirkung beim Trocknen nachlässt. Die ersten Symptome einer Vergiftung sind ein brennendes Gefühl im Mund, das sich bei höherer Dosis auf den Magen-Darm-Bereich ausdehnen kann.
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