LexikonAnserine
Entdecken Sie die heilenden Eigenschaften des Gänsefingerkrauts! Diese vielseitige Pflanze (Potentilla anserina) ist bekannt für ihre krampflösenden, entzündungshemmenden und schmerzlindernenden Wirkungen. Gänsefingerkraut unterstützt bei Beschwerden wie Darmkrämpfen, Angina pectoris und Menstruationsschmerzen und lässt sich sowohl als Tee als auch in Milch zubereiten. Erfahren Sie mehr über die Anwendung, Inhaltsstoffe und die vielfältigen Möglichkeiten der Nutzung in unserem umfassenden Kräuterlexikon!
Gänsefingerkraut – Die vielseitige Heilpflanze
Überblick Gänsefingerkraut (Potentilla anserina) ist eine robuste Pflanze, die sich rasch über größere Flächen ausbreitet, da sie mit ihren Ausläufern gut verbreitet. Sie bevorzugt gut gedüngte, verdichtete Böden und ist häufig an Wegrändern von Acker- und Weidenflächen zu finden. In der Heilkunde wird Gänsefingerkraut vor allem zur Linderung von Krämpfen aller Art eingesetzt und kann vorzüglich in Milch abgekocht werden. Auch die Blätter und Wurzeln sind als schmackhaftes Wildgemüse nutzbar.
Steckbrief
- Heilwirkung:
- Adstringierend
- Antibakteriell
- Beruhigend
- Blutstillend
- Entspannend
- Entzündungshemmend
- Harntreibend
- Krampflösend
- Anwendungsbereiche:
- Angina pectoris
- Asthma
- Darmkrämpfe
- Darmschleimhautentzündungen
- Durchfall
- Entzündete Wunden
- Entzündungen der Mundhöhle
- Epilepsie
- Furunkel
- Halsentzündung
- Hämorrhoiden
- Keuchhusten
- Koliken bei Säuglingen
- Krämpfe
- Magenkrämpfe
- Magenschleimhautentzündungen
- Menstruationsbeschwerden
- Pickel
- Schmerzhafte Periode
- Sonnenbrand
- Wadenkrämpfe
- Weißfluss
- Wundheilung
- Wissenschaftlicher Name: Potentilla anserina, Argentina vulgaris, Fragaria anserina
- Pflanzenfamilie: Rosengewächse (Rosaceae)
- Englischer Name: Silverweed
- Volkstümliche Namen: Anserine, Dreckkraut, Echtes Gänsekraut, Fingerkraut, Gänserich, Ganspratzen, Handblatt, Krampfkraut, Martinshand, Maukenkraut, Säukraut, Sauringel, Silberkraut, Stierlichrut, Wiederrick
- Verwendete Pflanzenteile: Blätter, Kraut, Wurzeln
- Inhaltsstoffe: Bitterstoffe, Gerbstoffe, Gerbsäure, Flavone, Harzbitterstoffe, Glykoside, krampflösende Stoffe
- Sammelzeit: Mai - August
Anwendung Die Hauptwirkung des Gänsefingerkrautes liegt in der Linderung von Krampfzuständen, insbesondere im Bereich der glatten Muskulatur. Es kann bei verschiedenen Krämpfen wie Darmkrämpfen oder Periodenkrämpfen eingesetzt werden. Auch Wadenkrämpfe und krampfartiger Husten können mit Gänsefingerkraut behandelt werden. Darüber hinaus hat die Pflanze entspannende, entzündungshemmende und schmerzstillende Eigenschaften, die sich bei Halsentzündungen und Magenschleimhautentzündungen bewähren können.
Tee und Milchaufguss Zur Zubereitung eines Tees verwendet man einen Teelöffel Gänsefingerkraut pro Tasse. Auch in Mischtees kann es gut integriert werden. Für einen Milch-Aufguss wird das Kraut mit heißer Milch übergossen und warm getrunken, was eventuell eine bessere Löslichkeit der Inhaltsstoffe ermöglicht.
Äußere Anwendung Gänsefingerkraut-Tee kann auch zur äußeren Anwendung kommen, beispielsweise in Form von Umschlägen oder Bädern gegen entzündete Wunden, Furunkel oder Sonnenbrand. Ein Sitzbad kann bei Ausfluss bei Frauen hilfreich sein.
Tierheilkunde In der Tierheilkunde wird Gänsefingerkraut ebenfalls geschätzt, beispielsweise zur Behandlung von Koliken oder zur Förderung der Fruchtbarkeit bei Stieren.
Küche Die Blätter und Wurzeln können als schmackhaftes Wildgemüse verwendet werden, das zusammen mit anderem Gemüse zubereitet wird.
Geschichtliches Gänsefingerkraut stammt ursprünglich aus Mittel- und Nordeuropa und ist in den Kräuterschriften der Antike nicht dokumentiert. Doktor Peter Schöffer erwähnte es erstmals im 15. Jahrhundert. In der germanischen Heilkunde wurde es vermutlich schon lange zuvor, auch in Milch, die eine beliebte Zubereitungsart war, verwendet.
Pflanzenbeschreibung Gänsefingerkraut wächst bevorzugt auf nährstoffreichem, verdichtetem Boden und ist in der gesamten Nordhalbkugel verbreitet. Es bildet dichte Teppiche mit rosettenartig angeordneten Blättern, die glänzend grün und gesägt sind.
Sammeltipps Die Blätter und das ganze Kraut samt Blüten und Trieben werden am besten im blühenden Zustand gesammelt und an einem schattigen, luftigen Ort getrocknet. Auch die Wurzeln können im Frühjahr oder Herbst gesammelt werden.