LexikonWeizenmehl
Allgemein
Weizenmehl ist ein weit verbreitetes Grundnahrungsmittel, das aus gemahlenen Weizenkörnern hergestellt wird. Es ist ein Hauptbestandteil in einer Vielzahl von Lebensmitteln und spielt eine zentrale Rolle in der Küche vieler Kulturen weltweit. Weizenmehl zeichnet sich durch seine Vielseitigkeit aus und wird in unterschiedlichen Typen angeboten, die sich durch den Ausmahlungsgrad und damit den Mineralstoffgehalt unterscheiden. Die am häufigsten verwendeten Mehltypen sind Typ 405, 550, 1050 und Vollkornmehl. Die Typenzahl gibt an, wie viel Milligramm Mineralstoffe in 100 Gramm Mehl enthalten sind.
Herkunft
Weizen gehört zu den ältesten Getreidearten und wird seit über 10.000 Jahren kultiviert. Ursprünglich stammt Weizen aus dem fruchtbaren Halbmond im Nahen Osten, einer Region, die heute Teile von Ländern wie dem Irak, Syrien und der Türkei umfasst. Mit der Ausbreitung der Landwirtschaft gelangte Weizen über Jahrtausende in alle Teile der Welt. Heute gehören die USA, China, Indien und Russland zu den größten Weizenproduzenten. In Europa ist Deutschland einer der führenden Erzeuger von Weizen.
Verwendung
Weizenmehl wird in einer Vielzahl von Backwaren verwendet, darunter Brot, Brötchen, Kuchen, Kekse und Gebäck. Es dient als Basis für Teige und verleiht den Backwaren Struktur und Volumen durch die Bildung von Gluten, einem elastischen Protein. Neben der Verwendung in Backwaren wird Weizenmehl auch zum Andicken von Saucen und Suppen sowie zur Herstellung von Pasta und Nudeln genutzt. In der Küche ist es ein unverzichtbares Bindemittel und wird häufig als Panade verwendet.
Nährwerte
Weizenmehl ist eine wichtige Energiequelle und enthält Kohlenhydrate, Proteine und Ballaststoffe. Der Energiegehalt liegt bei etwa 340 Kalorien pro 100 Gramm. Es enthält zudem wichtige Vitamine und Mineralstoffe wie Eisen, Magnesium, Phosphor und B-Vitamine. Der genaue Nährstoffgehalt kann je nach Mehltyp variieren, wobei Vollkornmehl mehr Ballaststoffe und Mikronährstoffe als Weißmehl enthält. Allerdings ist Weizenmehl auch eine Quelle von Gluten, was für Menschen mit Zöliakie oder Glutenunverträglichkeit ein Problem darstellen kann.
Besondere Merkmale
Ein besonderes Merkmal von Weizenmehl ist die Fähigkeit, Gluten zu bilden, wenn es mit Wasser gemischt wird. Dieses Protein verleiht Teigen ihre Elastizität und ermöglicht es, dass sie aufgehen und eine luftige Textur entwickeln. Dies ist besonders wichtig für die Herstellung von Brot und Backwaren. Weizenmehl kann je nach Sorte und Typ unterschiedliche Backeigenschaften aufweisen, was es für verschiedene Anwendungen geeignet macht.
Begrifflichkeiten
In der deutschsprachigen Region gibt es Unterschiede in der Bezeichnung und Klassifizierung von Weizenmehl. In Deutschland wird Weizenmehl nach Typen wie 405 oder 550 klassifiziert, die auf den Mineralstoffgehalt hinweisen. In Österreich wird Weizenmehl ebenfalls nach Typenzahlen bezeichnet, wobei die Typenbezeichnungen ähnlich sind. In der Schweiz hingegen sind die Begriffe Weissmehl oder Halbweissmehl gebräuchlich, wobei die Typenbezeichnung weniger verbreitet ist.