LexikonSaccharin und seine Na-, K- und Ca-Salze (E 954)
Saccharin, auch Glusidum genannt, ist ein Süßstoff, der 300 bis 500 Mal süßer ist als Haushaltszucker (Saccharose). Dieser Süßstoff kann nicht im Körper metabolisiert werden, wodurch er kalorienfrei ist und den Blutzuckerspiegel nicht anhebt. Bei höheren Dosierungen wird ein bitterer oder metallischer Geschmack deutlich. Zudem verliert Saccharin bei Temperaturen über 150 Grad Celsius seine Süßkraft, weshalb es nur eingeschränkt zum Kochen und Backen verwendet werden kann.
Im Handel ist Saccharin als Tafelsüße erhältlich und findet häufig Anwendung in Mischungen, da es die Wirkung anderer Süßstoffe und Zuckeraustauschstoffe verstärkt. Dazu gehört die Kombination mit Cyclamat oder Aspartam. Saccharin kann auch in kalorienreduzierten oder zuckerfreien Lebensmitteln, Arzneimitteln, Kosmetika und Futtermitteln vorkommen. Für die Verwendung von Saccharin in Lebensmitteln gibt es festgelegte Höchstmengen, die übliche Verzehrsmengen berücksichtigen.
In kalorienreduzierten oder zuckerfreien Getränken sind maximal 80 mg/l erlaubt, während in kalorienreduzierten oder zuckerfreien Konfitüren, Gelees und Marmeladen bis zu 200 mg/kg hinzugefügt werden dürfen. Da zuckerfreier Kaugummi eine sehr geringe Verzehrsmenge hat, kann er bis zu 1200 mg/kg Saccharin enthalten. Der ADI-Wert (akzeptable tägliche Aufnahme) liegt bei 5 mg Saccharin pro kg Körpergewicht. Für eine Person mit 75 kg Körpergewicht entspricht das einer maximalen unbedenklichen Aufnahme von 375 mg Saccharin pro Tag (75 kg x 5 mg). Diese Menge könnte theoretisch in 4,6 Litern von ausschließlich mit Saccharin gesüßten kalorienreduzierten oder zuckerfreien Getränken enthalten sein.
Zusätzlich ist zu erwähnen, dass Saccharin bereits 1878 entdeckt wurde und somit der erste chemisch synthetisierte Süßstoff ist.