LexikonRhabarber
Allgemein
Rhabarber ist eine mehrjährige Pflanze, die zur Familie der Knöterichgewächse gehört. Obwohl er oft als Obst angesehen wird, ist Rhabarber botanisch gesehen ein Gemüse. Die Pflanze zeichnet sich durch ihre großen, grünen Blätter und langen, meist roten Stängel aus, die essbar sind. In der Küche wird Rhabarber vor allem für seine sauren Stängel geschätzt, die einen charakteristischen, erfrischenden Geschmack haben. Er wird häufig in Süßspeisen wie Kompotten, Kuchen und Marmeladen verwendet, wobei der Zuckeranteil oft erhöht wird, um die natürliche Säure auszugleichen. Rhabarber hat von April bis Juni Saison und ist in dieser Zeit auf Märkten und in Supermärkten frisch erhältlich.
Herkunft
Der Ursprung des Rhabarbers liegt in Zentralasien, insbesondere in China, wo er seit über 2000 Jahren bekannt ist und dort ursprünglich als Heilpflanze verwendet wurde. Im 18. Jahrhundert fand Rhabarber seinen Weg nach Europa, wo er zunächst in England kultiviert wurde. Von dort verbreitete sich die Pflanze über den gesamten Kontinent. Aufgrund seiner Robustheit und Anpassungsfähigkeit wird Rhabarber heute in vielen gemäßigten Klimazonen weltweit angebaut.
Verwendung
Rhabarber wird vor allem in der Küche verwendet, um Desserts und Backwaren eine säuerliche Note zu verleihen. Typische Gerichte sind Rhabarberkuchen, -kompott und -crumble. Auch in Kombination mit Erdbeeren ist Rhabarber sehr beliebt, da die Süße der Erdbeeren die Säure des Rhabarbers perfekt ergänzt. In herzhaften Gerichten findet Rhabarber seltener Anwendung, kann jedoch als Zutat in Chutneys oder Saucen eine interessante Geschmacksnote beisteuern. Beim Kochen von Rhabarber ist es wichtig, die Blätter zu entfernen, da sie Oxalsäure enthalten, die in größeren Mengen giftig sein kann.
Nährwerte
Rhabarber ist kalorienarm und enthält viele wertvolle Nährstoffe. Auf 100 Gramm kommen etwa 20 Kalorien. Er ist reich an Ballaststoffen, die die Verdauung fördern. Zudem enthält Rhabarber Vitamin K, Vitamin C und Kalium. Der Gehalt an Oxalsäure kann bei übermäßigem Verzehr die Aufnahme von Calcium beeinträchtigen, weshalb Menschen mit Nierenproblemen vorsichtig sein sollten.
Besondere Merkmale
Ein besonderes Merkmal von Rhabarber ist der hohe Gehalt an Oxalsäure, die ihm seinen charakteristischen sauren Geschmack verleiht. Die Oxalsäure macht Rhabarber jedoch auch zu einem Lebensmittel, das mit Bedacht genossen werden sollte, insbesondere für Personen mit Nierenproblemen oder einer Neigung zu Nierensteinen. Ein weiteres Merkmal ist die Farbvielfalt der Stängel, die von grün bis tiefrot reicht. Roter Rhabarber ist oft etwas süßer und weniger sauer als seine grüne Variante.
Begrifflichkeiten
In Österreich, Deutschland und der Schweiz ist die Schreibweise "Rhabarber" einheitlich und wird in allen drei Ländern verwendet. Der Begriff leitet sich vom lateinischen Wort "rheubarbarum" ab, was so viel bedeutet wie "Barbarenwurzel". Diese Bezeichnung geht auf die Römer zurück, die den Rhabarber aus den barbarischen Ländern jenseits der Donau bezogen.