LexikonMuskatnuss
Allgemein
Die Muskatnuss ist ein vielseitiges Gewürz, das aus den Samen des Muskatbaums (Myristica fragrans) gewonnen wird. Dieser immergrüne Baum kann bis zu 20 Meter hoch werden und trägt Früchte, die etwa so groß wie Aprikosen sind. Im Inneren der Frucht befindet sich der Samen, die eigentliche Muskatnuss, die von einem leuchtend roten Samenmantel, der sogenannten Macis oder Muskatblüte, umgeben ist. Muskatnuss ist bekannt für ihren intensiven, warmen und leicht süßlichen Geschmack, der sowohl in herzhaften als auch in süßen Gerichten Verwendung findet.
Herkunft
Ursprünglich stammt der Muskatbaum von den Banda-Inseln, die zu den Molukken in Indonesien gehören. Diese Inselgruppe, auch als die "Gewürzinseln" bekannt, war lange Zeit das einzige Gebiet, in dem Muskatbäume vorkamen. Im 16. und 17. Jahrhundert war der Handel mit Muskatnüssen ein bedeutender Wirtschaftsfaktor, und verschiedene europäische Kolonialmächte kämpften um die Kontrolle über die Banda-Inseln. Heute wird Muskatnuss auch in anderen tropischen Regionen wie Indien, Sri Lanka, Grenada und Malaysia angebaut.
Verwendung
Muskatnuss wird in der Küche auf vielfältige Weise eingesetzt. In Europa wird sie häufig zum Würzen von Kartoffelgerichten, wie Kartoffelpüree und Gratins, verwendet. Auch in Gemüsesuppen, Saucen und Backwaren findet sie ihren Platz. In der indischen Küche ist Muskatnuss ein Bestandteil von Curry-Mischungen und anderen Gewürzpasten. Zudem wird sie in der Herstellung von Weihnachtsgebäck und traditionellen Getränken wie Eggnog oder Glühwein verwendet. Aufgrund ihres starken Aromas sollte Muskatnuss sparsam dosiert werden.
Nährwerte
Muskatnuss ist reich an ätherischen Ölen, die für ihren besonderen Duft und Geschmack verantwortlich sind. Sie enthält zudem Ballaststoffe, Vitamine und Mineralstoffe wie Mangan, Kupfer und Magnesium. Allerdings sollte Muskatnuss in Maßen genossen werden, da sie Myristicin und Safrol enthält, Substanzen, die in hohen Dosen toxisch wirken können.
Besondere Merkmale
Ein besonderes Merkmal der Muskatnuss ist ihre psychoaktive Wirkung, die bei übermäßigem Konsum auftreten kann. Dies liegt an den enthaltenen ätherischen Ölen, insbesondere Myristicin. In der Volksmedizin wird Muskatnuss manchmal zur Linderung von Verdauungsbeschwerden und zur Förderung der Verdauung eingesetzt. Allerdings ist Vorsicht geboten, da eine zu hohe Dosierung gesundheitsschädlich sein kann.
Begrifflichkeiten
Die Schreibweise des Wortes "Muskatnuss" variiert in den deutschsprachigen Ländern kaum. In Deutschland, Österreich und der Schweiz wird sie einheitlich als "Muskatnuss" bezeichnet. Die Macis, der Samenmantel der Muskatnuss, wird gelegentlich auch als "Muskatblüte" bezeichnet, was jedoch eine irreführende Bezeichnung ist, da es sich nicht um die Blüte des Baumes handelt.