LexikonGundelrebe
Allgemein
Die Gundelrebe, auch bekannt als Glechoma hederacea oder Gewöhnlicher Gundermann, ist eine mehrjährige krautige Pflanze aus der Familie der Lippenblütler (Lamiaceae). Sie ist in Europa weit verbreitet und wird oft als Unkraut angesehen, das in Gärten und auf Wiesen wächst. Die Gundelrebe zeichnet sich durch ihre kriechenden Triebe und die herzförmigen, gezackten Blätter aus. Ihre kleinen, blauen bis violetten Blüten erscheinen meist im Frühling und sind eine wichtige Nahrungsquelle für Bienen und andere Bestäuber.
Herkunft
Die Gundelrebe ist in ganz Europa heimisch und hat sich im Laufe der Zeit auch in Nordamerika etabliert. Historisch gesehen wurde sie schon von den Germanen und Kelten genutzt, die ihre heilenden Eigenschaften zu schätzen wussten. Die Pflanze bevorzugt feuchte, nährstoffreiche Böden und ist häufig in Wäldern, an Flussufern und auf Wiesen zu finden. Ihre Robustheit und Anpassungsfähigkeit haben es ihr ermöglicht, sich an eine Vielzahl von Umgebungen anzupassen.
Verwendung
Traditionell wurde die Gundelrebe sowohl in der Küche als auch in der Naturheilkunde verwendet. In der Küche dient sie als aromatisches Kraut, das Salaten, Suppen und Eintöpfen beigefügt wird. Ihr Geschmack erinnert an Minze und Geißblatt. In der Naturheilkunde wird die Pflanze aufgrund ihrer entzündungshemmenden und harntreibenden Eigenschaften geschätzt. Sie wird oft zur Behandlung von Husten, Erkältungen und Verdauungsproblemen eingesetzt. Außerdem wurde sie früher für die Bierherstellung verwendet, bevor Hopfen populär wurde.
Nährwerte
Die Gundelrebe ist reich an Vitaminen, insbesondere Vitamin C, und enthält zudem wertvolle Mineralstoffe wie Kalium und Kalzium. Sie liefert auch sekundäre Pflanzenstoffe, die antioxidative Eigenschaften besitzen. Diese Nährstoffe tragen zur Stärkung des Immunsystems bei und unterstützen die allgemeine Gesundheit. Trotz ihrer gesundheitlichen Vorteile sollte sie in moderaten Mengen konsumiert werden, da übermäßiger Verzehr zu Magenbeschwerden führen kann.
Besondere Merkmale
Ein herausragendes Merkmal der Gundelrebe ist ihre Fähigkeit, sich schnell auszubreiten und dichte Teppiche zu bilden, was sie zu einem effektiven Bodendecker macht. Ihre kriechenden Triebe können sich leicht bewurzeln, wenn sie den Boden berühren, was ihre Ausbreitung begünstigt. Die Pflanze ist zudem winterhart und kann das ganze Jahr über gefunden werden, obwohl sie in der kalten Jahreszeit weniger aktiv wächst. Ihre ätherischen Öle verleihen ihr einen charakteristischen Duft, der beim Zerreiben der Blätter deutlich wird.
Begrifflichkeiten
In Österreich wird die Gundelrebe oft als "Gundermann" bezeichnet, während in Deutschland sowohl "Gundelrebe" als auch "Gundermann" gebräuchlich sind. In der Schweiz hingegen ist der Begriff "Gundelrebe" weniger verbreitet, und die Pflanze wird meist einfach als Teil der heimischen Flora betrachtet, ohne spezifische Benennung. Diese variierenden Bezeichnungen spiegeln die regionale Vielfalt und die unterschiedlichen kulturellen Einflüsse im deutschsprachigen Raum wider.