LexikonGlutamin (Gln/Q), Glutaminsäure (Glu/E)
Für Glutamin existieren keine genauen Zufuhrempfehlungen, da es als nicht notwendige Aminosäure (früher: nicht essentiell) gilt. Dasselbe trifft auf Glutaminsäure zu. Beide Aminosäuren spielen eine vielfältige Rolle im Organismus. Glutamin und Glutaminsäure sind Ausgangssubstanzen für die Synthese verschiedener Aminosäuren wie Arginin, Glycin, Alanin, Prolin und Ornithin. Glutamin ist die am häufigsten vorkommende Aminosäure im Körper. Es fungiert als Stickstoffempfänger und hilft bei der Entgiftung von Ammoniak. Zudem ist Glutamin ein wichtiger Nährstoff für die Nukleotidsynthese sowie für sich schnell teilende Zellen, wie Darm- und Immunzellen.
Darüber hinaus dienen Glutamin und Glutaminsäure als Vorstufen für die Neurotransmitter γ-Aminobuttersäure (GABA) und Glutamat. GABA ist ein hemmender Neurotransmitter, der sich positiv auf den Schlaf und somit auf die Schlafqualität und Regeneration auswirken kann. Außerdem hemmt es die Synthese von Glukagon in der Bauchspeicheldrüse. Im Gegensatz dazu ist Glutamat ein erregender Neurotransmitter, der für die Übertragung von Sinneswahrnehmungen, die Steuerung von Bewegungen sowie für Lern- und Gedächtnisleistungen entscheidend ist.
Eine Natriumverbindung der Glutaminsäure, bekannt als Mononatriumglutamat, wird häufig in der chinesischen Küche verwendet. Bei übermäßigem Verzehr in Kombination mit einem Mangel an Vitamin B6 kann es das sogenannte "Chinarestaurant-Syndrom" auslösen. Zu den Folgen zählen Übelkeit, Brechreiz, Kopfschmerzen und Magenbeschwerden.