LexikonBraunzucker
Allgemein
Braunzucker, oft auch als Rohrohrzucker bezeichnet, ist eine Zuckerart, die aus Zuckerrohr oder Zuckerrüben gewonnen wird. Im Gegensatz zu weißem Zucker enthält Braunzucker noch Melasse, die ihm seine charakteristische braune Farbe und seinen besonderen Geschmack verleiht. Melasse ist ein Nebenprodukt der Zuckerproduktion und enthält Mineralstoffe und Spurenelemente, die im raffinierten Zucker nicht mehr vorhanden sind. Aufgrund seines volleren Geschmacks wird Braunzucker oft in der Küche bevorzugt, insbesondere in Backwaren und Desserts.
Herkunft
Braunzucker wird hauptsächlich in tropischen und subtropischen Regionen produziert, die ideale Bedingungen für den Anbau von Zuckerrohr bieten. Länder wie Brasilien, Indien und Thailand sind bedeutende Produzenten. In Europa wird Braunzucker häufig aus Zuckerrüben hergestellt, die in gemäßigten Klimazonen gut gedeihen. Der Herstellungsprozess von Braunzucker unterscheidet sich kaum von dem des weißen Zuckers, jedoch wird die Melasse nicht vollständig entfernt, was dem Zucker seine Farbe und den Geschmack verleiht.
Verwendung
In der Küche wird Braunzucker vielseitig eingesetzt. Er eignet sich hervorragend zum Backen, da er Feuchtigkeit speichert und Backwaren eine weiche Konsistenz verleiht. Sein karamellartiger Geschmack passt gut zu Keksen, Kuchen und Muffins. Auch in herzhaften Gerichten kann Braunzucker als Zutat für Marinaden und Saucen verwendet werden. Darüber hinaus ist er ein beliebter Bestandteil von Heißgetränken wie Kaffee und Tee sowie ein wichtiger Bestandteil von Cocktails wie dem Mojito.
Nährwerte
In Bezug auf die Nährwerte unterscheidet sich Braunzucker kaum von weißem Zucker. Er liefert ungefähr die gleiche Menge an Kalorien, nämlich etwa 380 Kalorien pro 100 Gramm. Der Unterschied liegt in den enthaltenen Mineralstoffen und Spurenelementen, die durch die Melasse im Braunzucker vorhanden sind. Diese sind jedoch in so geringen Mengen vorhanden, dass sie kaum einen nennenswerten Beitrag zur täglichen Nährstoffaufnahme leisten.
Besondere Merkmale
Ein besonderes Merkmal von Braunzucker ist seine Hygroskopizität, das heißt, er zieht Feuchtigkeit aus der Umgebung an. Dadurch bleibt er länger feucht und klumpig, was in der Lagerung zu berücksichtigen ist. Um dies zu verhindern, kann man ihn in einem luftdichten Behälter aufbewahren oder einen Tonstein hinzufügen, der die Feuchtigkeit reguliert. Zudem besitzt Braunzucker einen leicht malzigen und karamelligen Geschmack, der ihn von weißem Zucker unterscheidet.
Begrifflichkeiten
In Deutschland wird der Begriff „Braunzucker“ häufig verwendet, während in Österreich und der Schweiz auch die Begriffe „Rohrohrzucker“ oder einfach „brauner Zucker“ geläufig sind. Unabhängig von der Bezeichnung handelt es sich im Wesentlichen um das gleiche Produkt, das sich durch seinen Melassegehalt und die damit verbundenen Eigenschaften auszeichnet.