Kochen ist eine Kunst, die sich nur durch Übung wirklich meistern lässt. Essen richtig zu würzen ist von daher vor allem eine Frage der Erfahrung. Dennoch kann man bereits durch die Theorie sehr gut lernen, Gewürze richtig zu verwenden und Essen richtig zu würzen. Wir zeigen dir, welche Gewürze wichtig sind, wie du richtig abschmecken kannst – und wir geben dir eine Anleitung zum Würzen an die Hand.
Grundlagen der Gewürzkunde
Unterschieden wird bei den Gewürzen zwischen den direkt verfügbaren, getrockneten Gewürzen, beispielsweise Paprika, Thymian oder auch Oregano, und den frischen Kräutern beispielsweise aus dem Garten oder von der Fensterbank. Diese unterscheiden sich unter anderem durch ihre Intensität, aber auch durch den Zeitpunkt, wann diese der Speise zugesetzt werden. Frische Kräuter dürfen in der Regel nicht lange erhitzt werden, während die getrockneten Kräuter längere Zeit Hitze vertragen. Die dritte Kategorie an Gewürzen sind ganze Gewürze, welche zum Würzen gemahlen oder aufgebrochen werden müssen. Hierzu zählen unter anderem Muskatnuss, Pfeffer, Senfsamen oder auch Fenchel-Samen.
Kombinationsmöglichkeiten von Gewürzen und Kräutern
Viele Gewürze und Kräuter lassen sich sehr gut miteinander kombinieren und sorgen dann gemeinsam für ein rundes Geschmacksereignis. Dennoch sollte es immer ein Gewürz geben, welches führend ist und den Geschmack dominiert. Nehmen wir als Beispiel ein Stück vom Rind – ein Steak. Dieses kann man mit Salz und Pfeffer würzen und es wäre genug. Doch etwas Rosmarin, mit in der Pfanne angebraten und somit im aromatisierten Öl, kann den gesamten Geschmack viel intensiver tragen.
In den meisten Fällen ist es allerdings so, dass die Gewürze praktisch das Grundgerüst bilden und man mit frischen Kräutern einzelne Akzente setzen kann. Frische Petersilie gibt eine leicht würzige Note und kann beispielsweise auf Salzkartoffeln für etwas mehr Tiefe sorgen. Auch frischer Basilikum kann eine echte Bereicherung sein und eine schon perfekt anmutende Tomatensoße nochmals aufwerten. Der intensive Duft und die zarte Frische des Krauts runden den Genuss hervorragend ab.
Techniken zum Abschmecken und Verfeinern von Gerichten
Gerichte verändern sich im Verlauf des Kochvorgangs. Aus diesem Grund ist es wichtig, die Gerichte nicht nur mitten im Kochvorgang abzuschmecken, sondern dies immer wieder zu wiederholen. Wichtig ist hierbei vor allem, nicht zu überwürzen. Eine Soße beispielsweise reduziert sich im Laufe des Kochens immer weiter ein. Die vorhandenen Aromen werden also intensiver. Du solltest also die Gewürze vorsichtig dosieren und erst zum Ende des Kochvorgangs die Soße abschmecken. Gib vor allem den dann zugegebenen Gewürzen Zeit, das eigene Aroma zu entfalten. Vor allem frische Kräuter brauchen etwas Zeit, um in der Aromatik anzukommen. Direkt vor dem Servieren kannst du ein letztes Mal abschmecken und den letzten Feinschliff mitgeben. Grüne Kräuter, direkt über den Teller gestreut, können hier die letzten Akzente setzen.
Beispiele für klassische Gewürzkombinationen und deren Anwendung
Wenn du Essen richtig würzen möchtest, solltest du die gängigen Gewürz-Kombinationen kennen: Auch wenn man diese beiden Elemente gerne als Zutaten und nicht als Gewürz bezeichnen möchte, sind Knoblauch und Zwiebel eine der wohl am weitesten verbreiteten Gewürzkombinationen weltweit. Fügt man nun noch Ingwer hinzu, erschließt sich auch die Grundlage der asiatischen Küche. Die Kombination von Paprika und Kreuzkümmel ist typisch für die mexikanische und die indische Küche und sorgt in vielen Gemüse- und Fleischgerichten für eine enorme Tiefe.
Die Kombination von Zitrone und Petersilie eignet sich vor allem für die mediterrane Küche und ist für Fisch und Meeresfrüchte eine besonders beliebte Kombination. Für Süßspeisen aller Art hat sich die Kombination von Zimt und Nelken etabliert. Der gemeinsame Geruch dieser Gewürze erinnert sofort an die Weihnachtszeit und das weihnachtliche Backen. Doch auch beim Kochen von Desserts und Puddings können diese Gewürze auf ganzer Linie überzeugen.
Zucker und Salz ist ebenfalls eine wichtige Kombination. Gerichte, die Salz vertragen, vertragen auch eine kleine Prise Zucker – und umgekehrt. Probiere dich am besten einfach selbst aus und erweitere die oben genannten Kombinationen um weitere Elemente und Gewürze. Die eigene Nase ist meist ein zuverlässiger Ratgeber, ob ein Gewürz zu einer Speise passt oder nicht. Richtig abschmecken kann dir zudem dabei helfen, die Dosierung immer weiter zu verfeinern.
Klassische Gewürzkombinationen:
- Knoblauch und Zwiebel: Grundlage für viele Gerichte weltweit, oft kombiniert mit Ingwer in der asiatischen Küche.
- Paprika und Kreuzkümmel: Typisch für mexikanische und indische Gerichte, ideal für Gemüse- und Fleischgerichte.
- Zitrone und Petersilie: Perfekt für mediterrane Gerichte, insbesondere für Fisch und Meeresfrüchte.
- Zimt und Nelken: Klassiker für Süßspeisen und Desserts, erinnert an weihnachtliches Backen.
- Zucker und Salz: Kleine Mengen der jeweils anderen Zutat intensivieren den Geschmack in herzhaften und süßen Gerichten.
- Rosmarin und Thymian: Hervorragend für Fleisch, Kartoffeln oder Ofengerichte, besonders in der mediterranen Küche.
- Basilikum und Oregano: Ideale Kombination für italienische Gerichte wie Pasta, Pizza oder Tomatensoßen.
- Fenchelsamen und Koriander: Perfekt für würzige Currys oder Brotbacken.
- Muskat und Lorbeerblatt: Traditionell in Suppen, Eintöpfen und Kartoffelgerichten.
Mit diesen Gewürzkombinationen kannst du dich an die Vielfalt der internationalen Küche herantasten und deine Gerichte geschmacklich verfeinern.