LexikonHöllenkorn
Höllenkorn, auch bekannt als Schierling, ist ein hochgiftiges Kraut, das in der Vergangenheit sowohl in der Medizin als auch in der Hinrichtung genutzt wurde.
Einleitung
Das Höllenkorn, auch als Schierling bekannt, ist eine Pflanze, deren Name auf ihre tödliche Toxizität hinweist. Obwohl es in der Vergangenheit als medizinisches Kraut genutzt wurde, ist seine Anwendung heute aufgrund der hohen Giftigkeit stark eingeschränkt.
Hauptbeschreibung
Die Pflanze erreicht eine Höhe von 50 bis 200 cm und ist vor allem in Europa und Nordamerika heimisch. Sie hat weiße Blüten und eine hohle, gefleckte Stängel, die bei Berührung einen unangenehmen Geruch abgeben. Die Pflanze enthält das hochgiftige Alkaloid Coniin, das bereits in geringen Mengen tödlich sein kann.
Steckbrief
- Wissenschaftlicher Name: Conium maculatum
- Pflanzenfamilie: Doldenblütler (Apiaceae)
- Englischer Name: Poison Hemlock
- Volkstümlicher Name: Schierling, Wiesen-Schierling, Todtenkraut
- Verwendete Pflanzenteile: Samen, Wurzeln, Blätter (nur unter strenger Vorsicht!)
- Heilwirkungen: krampflösend, schmerzlindernd
- Anwendungsbereiche: früher bei Atemwegserkrankungen, Gicht, Rheuma, heute kaum mehr Anwendung wegen hoher Giftigkeit
- Inhaltsstoffe: Alkaloide (vor allem Coniin), Flavonoide, Cumarine, Furocumarine
- Sammelzeit: Juni bis Juli
Anwendung
Aufgrund der hohen Giftigkeit wird das Höllenkorn heute kaum noch medizinisch genutzt. In der Vergangenheit wurde es in kleinen Dosen gegen Atemwegserkrankungen eingesetzt, da es krampflösend wirkt. Äußerlich wurde es gegen Gicht und Rheuma verwendet. Die Einnahme sollte jedoch unter keinen Umständen ohne medizinische Aufsicht erfolgen.
Geschichtliches
Historisch wurde das Höllenkorn als Hinrichtungsmittel genutzt, unter anderem starb der Philosoph Sokrates durch den Verzehr von Schierlingssaft. In der Volksmedizin wurde es gegen verschiedene Beschwerden eingesetzt, jedoch immer mit dem Risiko einer tödlichen Vergiftung.
Pflanzenbeschreibung
Die Pflanze hat einen hohen, hohlen Stängel mit roten Flecken. Die Blätter sind gefiedert und die weißen Doldenblüten blühen von Juni bis Juli. Die Pflanze hat einen unangenehmen Geruch, der vor ihrer Giftigkeit warnt.
Anbautipps
Aufgrund der hohen Giftigkeit sollte das Höllenkorn nicht im heimischen Garten angebaut werden. Es wächst wild auf nährstoffreichen, feuchten Böden in der Nähe von Gewässern oder auf Weiden und Wiesen.